„Blitzmarathon“ geht in die zweite Runde

Nachdem es im Jahr 2013 erstmals einen bundesweiten "Blitzmarathon" gab, geht dieser im derzeitigen Kalenderjahr in die zweite Runde. Ab Donnerstag, 18. September, 06 Uhr werden erneut sämtliche Geschwindigkeitsmessgeräte von Städten, Gemeinden sowie der Polizei für 24-Stunden im Dauereinsatz sein, um die Hauptunfallursache bei schweren Verkehrsunfällen – zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit – zu bekämpfen.

Doch bevor Rufe als "Abzocker" laut werden, möchten die Beamten des Heilbronner Polizeipräsidiums alle Verkehrsteilnehmer dazu anhalten, andere Menschen und sich selbst nicht durch gedankenloses, zu schnelles Fahren in Gefahr zu bringen.

Auch wenn die Anzahl der bei schweren Verkehrsunfällen getöteter Menschen scheinbar rückläufig ist, will die Polizei ein anderes Bewusstsein bei allen Verkehrsteilnehmern anstoßen und kontrolliert an Unfallschwerpunkten sowie an "Aufregerstellen" die gefahrene Geschwindigkeit.

Wie auch im Vorjahr kann jeder Bürger seine persönliche Aufregerstelle, an der seiner Meinung nach zu schnell gefahren wird, melden. In der Zeit zwischen dem 01. September bis zum 08. September kann jeder auf der Internetseite http://blitzmarathon.polizei-bw.de (Achtung: ohne www) solche Stellen landkreisscharf mitteilen.

Zudem haben Bürger, welche eine "Aufregerstelle" melden, die Möglichkeit, sich am Tag des Blitzmarathons bei ihrer gemeldeten Kontrollstelle als sogenannter "Messpate" einzubringen. Auf Wunsch können diese die Arbeit der Ordnungshüter live miterleben.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn beteiligen sich bei der Aktion insgesamt 18 Kommunen sowie die Beamten aller 13 Polizeireviere. Einen Großteil der Kontrollen übernehmen zusätzlich die Ordnungshüter der Verkehrspolizei, die über mehrere Messgeräte verfügen. Nach der Auswertung der gesammelten Informationen, wird der Großteil der Stellen an denen kontrolliert wird im Vorfeld bekannt gegeben.

Auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des Heilbronner Polizeipräsidiums verloren im vergangenen Jahr 57 Menschen bei schweren Verkehrsunfällen ihr Leben. In diesem Jahr überlebten bislang 28 Personen einen Unfall nicht. Im Vergleichszeitraum der beiden ersten Halbjahre 2013 / 2014 war zu schnelle oder nicht angepasste Geschwindigkeit bei 434 / 360 schweren Unfällen die Unfallursache Nummer 1. Bei diesen ließen 10 / 15 Menschen ihr Leben. Von den im Jahr 2014 bislang Getöteten waren sieben Personen mit ihrem motorisierten Zweirad unterwegs. Auch ein Radfahrer sowie ein Fußgänger verloren in diesem Jahr bei Unfällen, bei denen die Geschwindigkeit ursächlich war, ihr Leben. Bei genauerem Hinschauen wird somit deutlich, dass mehr als die Hälfte der getöteten Menschen bei Geschwindigkeitsunfällen ums Leben kamen. Weitere 196 / 164 Beteiligte erlitten schwere Verletzungen.