Landrat Brechtel: Landkreis Germersheim bei Schulsozialarbeit vorbildlich

„Der Landkreis Germersheim ist bei der Schulsozialarbeit im landesweiten Vergleich bestens aufgestellt“, fasst Landrat Dr. Fritz Brechtel das Thema Schulsozialarbeit im Landkreis Germersheim zusammen, „Auch 2012 ist trotz defizitärer Haushaltslage des Landkreises nicht beabsichtigt, in diesem Bereich zu kürzen.

Im Gegenteil: die Finanzmittel des Bundes ermöglichen es, an zwei Schulen Schulsozialarbeit neu einzurichten. Außerdem soll die bereits vorhandene Schulsozialarbeit stellenweise flexibler gestaltet werden, um dadurch auch die Gymnasien versorgen zu können.“

Derzeit arbeiten 32 Fachkräfte als Schulsozialarbeiter an insgesamt 24 Schulen im Kreis. „Allein diese Zahlen sprechen schon für sich“, so Brechtel, „und zeigen, dass wir dem Thema Schulsozialarbeit im Landkreis Germersheim große Bedeutung einräumen.“ So sind an zehn Grundschulen, sieben Realschulen plus, drei Integrierten Gesamtschulen, an den zwei Standorten der Berufsbildenden Schule und den beiden Förderschulen Schulsozialarbeiter tätig. Zusammengefasst gibt es im Kreis insgesamt knapp 21 Vollzeitstellen ausschließlich für Schulsozialarbeit. „Im landesweiten Vergleich ist der Landkreis Germersheim damit Spitzenreiter und mit Schulsozialarbeitern sehr gut versorgt“, berichtet der Landrat.

Schulsozialarbeiter sind Ansprechpartner für grundsätzlich alle Kinder und Jugendlichen der Schule, arbeiten aber auch mit deren Familien und Lehrern. Ihre Arbeitsfelder sind beispielsweise Einzelfallhilfen, sozialpädagogische und freizeitpädagogische Angebote, oder auch Mitwirkung an Schulprogrammen und Schulentwicklung.

Die Gesamtausgaben für Schulsozialarbeit belaufen sich auf etwa 1,1 Mio. Euro. Diese Kosten verteilen sich auf den Landkreis (610.000 Euro), die Kommunen der Schulstandorte (220.000 Euro) und Landeszuschüsse (280.000 Euro).
Darüber hinaus wird in diesem Jahr im Bereich Schulsozialarbeit nicht gekürzt – trotz defizitärem Haushalt und Einführung des kommunalen Entschuldungsfonds, weshalb der Kreis ab 2012 zusätzlich jährlich ca. 750 000 Euro einsparen muss. Der Kreischef informierte zudem darüber, dass mit Hilfe der Bundesmittel die Schulsozialarbeit ausgeweitet werden soll. An der Tulla-Grundschule Sondernheim und der Richard-von-Weizsäcker-Realschule plus Germersheim wird im Laufe des Jahres Schulsozialarbeit eingerichtet.

Weitere Planungen sehen vor, die bestehende Schulsozialarbeit flexibler zu gestalten. Der für Jugend, Soziales und Schulen zuständige Dezernent, Dr. Peter Spengler, erklärte, dass auf diese Weise auch die zwei Gymnasien, die bisher keinen Schulsozialarbeiter haben, von den Schulsozialarbeitern nahegelegener Schulen profitieren können.

Ein aktuelles Schreiben des für die Schulsozialarbeit zuständigen Ministeriums kündigt Kürzungen der Landesförderung für die Schulsozialarbeit um ca. 25 % in 2012 und um ca. 50 % ab 2013 an.
Landrat Dr. Brechtel protestiert gegen diese beabsichtigte Kürzung. „Der Bund gibt uns Finanzmittel, um die Schulsozialarbeit zu verbessern. Wenn nun das Land dies zum Anlass nimmt, um seine Förderung zu kürzen, so ist dies absolut kontraproduktiv. Es wäre erneut ein Beispiel dafür, wie das Land den Kommunen Finanzmittel entzieht, um selbst besser da zu stehen“, so der Landrat. Der Kreis ist selbst defizitär und kann die Finanzmittel nicht ersetzen.