Pontifikalamt zum 80. Geburtstag Bischof em. Schlembachs im Speyerer Dom

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Als einen Bischof, dessen „Leben selber zum Zeugnis geworden ist, das uns in unserer kurzlebigen Zeit hilft, tragfähige Überzeugungen zu finden“, hat der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Sonntag im Dom Bischof em. Dr. Anton Schlembach gewürdigt.

In einem Pontifikalamt aus Anlass des 80. Geburtstages Schlembachs dankte Wiesemann seinem Amtsvorgänger ganz persönlich und im Namen des Bistums „für seinen treuen Dienst in der Diözese Speyer“. Bischof em. Schlembach, am 7. Februar 1932 im unterfränkischen Großwenkheim geboren, hatte das Bistum Speyer von 1983 bis 2007 geleitet.

„Was dich in deiner priesterlichen Grundhaltung kennzeichnet, sind die Treue, die Demut und die Bescheidenheit bis in den alltäglichen Lebensstil hinein, mit der du deinen Dienst als Bischof im Amt und jetzt als Emeritus verrichtet hast und weiterhin mithilfst, wo es dir möglich ist. Das beeindruckt nachhaltig und hinterlässt Spuren“, betonte Bischof Wiesemann in seiner Predigt. Schlembachs Grundhaltung sei die des Evangeliums: „Wenn ihr alles getan habt, was euch aufgetragen wurde, dann sagt: Wir sind unnütze Knechte, wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.“ (Lk 17,10) Der emeritierte Bischof sei ein „echter Diener des Herrn und seiner Kirche“. Bei ihm finde sich nichts „Aufgeblasenes, Eitles, Selbstherrliches“.

Das geistliche Profil des 95. Bischofs von Speyer komme in seinem bischöflichen Wahlspruch zum Ausdruck: „Nur in Gott allein ist das Heil zu finden – Deus salus“. In einer Zeit des „Wankens vieler Grundfesten“ sei Schlembach „mit persönlicher Ehrlichkeit und Gradlinigkeit für die treue Weitergabe des überkommenen Glaubenserbes und die Treue zur Kirche und zum Papst“ eingestanden. Das trage nachhaltige Frucht. Dazu gehöre beispielsweise, so Bischof Wiesemann, die Bischöfliche Stiftung „Für Mutter und Kind“, die Schlembachs „eindeutiges Einstehen und seinen Einsatz für die Würde des Lebens von Anfang an“ widerspiegele. Dazu zählten auch die großen Höhepunkte während seiner Zeit als Oberhirte der Diözese. Bischof Wiesemann erinnerte an den Besuch Papst Johannes Pauls II. 1987 in Speyer, an die Vorbereitung auf und die Feiern zum Jahr 2000 mit der großen Lourdes-Wallfahrt und dem ökumenischen Christfest sowie an die Seligsprechung des Pfälzer Pfarrers und Ordensstifters Paul Josef Nardini 2006.

Der Bischof sagte, er freue sich, dass sein Vorgänger „dieses Fest bei recht guter Gesundheit“ begehen könne und rief Schlembach zu: „Ad multos annos – auf viele Jahre“. Der Geburtstagsjubilar selbst dankte zu Beginn der Feier für die „1000 Weisen der Begleitung und Unterstützung“ auf seinem Lebensweg.

An dem Gottesdienst nahm neben den beiden Schwestern sowie weiteren Familienangehörigen Schlembachs auch der emeritierte Würzburger Bischof Dr. Paul-Werner Scheele teil, dessen Generalvikar der Emeritus vor seiner Bischofsweihe gewesen war. Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgten unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori die Jugendkantorei am Dom zu Speyer, der Domchor, die Dombläser, Domkantor Alexander Lauer sowie Domorganist Markus Eichenlaub mit der "Missa in D" von Albrechtsberger, dem "Ave verum" von Mozart und dem "Locus iste" von Bruckner.

Im Anschluss an den Gottesdienst drängten sich die Mitfeiernden in den großen Saal des Friedrich-Spee-Hauses, um Bischof em. Schlembach zu gratulieren. Und Bischof Wiesemann stimmte persönlich den Geburtstagskanon an: „Viel Glück und viel Segen …“.