Misereor-Fastenaktion: Gäste aus der Weltkirche an Speyerer Schulen

Lai Chan Sze

Mit einem festlichen Gottesdienst im Speyerer Dom eröffnet das bischöfliche Hilfswerk Misereor am ersten Fastensonntag, 26. Februar (10 Uhr), bundesweit seine diesjährige Fastenaktion. Bereits ab dem 23. Februar heißt es im Bistum Speyer „Misereor vor Ort“.

Internationale Gäste von Misereor-Partnerorganisationen berichten auf zahlreichen Veranstaltungen in Pfarreien und Schulen über ihre Arbeit und Erfahrungen an der Seite der Armen in Afrika, Asien und Lateinamerika.

In Speyer informiert Lai Chan Sze aus Hongkong am 23./24. Februar im Edith-Stein-Gymnasium über die Situation der „Cage People“ („Käfigmenschen“) in ihrer Heimat; am 23. Februar ist Marco Castillo aus Guatemala im Hans-Purrmann-Gymnasium zu Gast. Im Edith-Stein-Gymnasium läuft zudem bis zum 2. März die Ausstellung „Daheim auf zwei Quadratmetern – Vom Leben im Käfig“.

Lai Chan Sze arbeitet seit 1995 als Sozialarbeiterin für eine Organisation, die in Hongkong Menschen und Familien hilft, die in Käfigen und engen Kabinen leben müssen, weil sie kein Geld für eine Wohnung haben. Sie besucht täglich die Hilfsbedürftigen, etwa um sie beim Kontakt mit Behörden zu unterstützen. Die 41-Jährige vernetzt ihre Arbeit auch mit anderen Organisationen und hält Kontakt zu Politikern und Parteien, um deren Aufmerksamkeit auf die Situation dieser vernachlässigten Gruppe zu lenken. Lai Chan Sze versucht mit allen Mitteln, den Betroffenen eine menschenwürdige Unterkunft und gleichberechtigte Entfaltungsmöglichkeiten zu ermöglichen.

Marco Castillo wirkt als Lehrer in Guatemala Stadt. Er ist maßgeblich verantwortlich für den Aufbau der Grupo Ceiba: „Gewalt muss man als komplexes, soziales Phänomen betrachten. Weder Arbeitsplätze noch Bildung allein lösen das Problem. Es muss an der Mentalität der Menschen und am gesamten Umfeld gearbeitet werden.“ Die Groupo Ceiba leistet bereits seit mehr als zwanzig Jahren in der mittelamerikanischen Metropole Friedensarbeit und Gewaltprävention. In eigenen Ausbildungszentren werden für Jugendliche und junge Erwachsene aus schwierigen Verhältnissen unter anderem Qualifizierungskurse angeboten.

Die Misereor-Fastenaktion findet in diesem Jahr zum 54. Mal statt. Thematisch geht es besonders um die Lebenssituationen benachteiligter Menschen in den Megacitys der Erde gehen. Unter dem Leitwort "Menschenwürdig leben. Kindern Zukunft geben!" lenkt die Aktion, für die am 24./25. März bundesweit in allen katholischen Gottesdiensten eine Kollekte stattfindet, den Blick auf Kinder und Jugendliche in den Elendsvierteln großer Städte.

Weitere Informationen unter www.misereor.de.