Welman Boba aus Papua neuer Mitarbeiter der Landeskirche

Welman Boba (Mitte)

„Die weltweite Dimension unseres Glaubens bekommt wieder ein Gesicht.“ Mit diesen Worten stellte Pfarrerin Marianne Wagner vom Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) der Landeskirche den neuen ökumenischen Mitarbeiter Welman Boba aus Papua (Indonesien) vor.

Der 49-jährige Pfarrer wird für fünf Jahre in der Evangelischen Kirche der Pfalz in Gemeinden und Arbeitskreisen nicht nur über sein Heimatland berichten, sondern auch seine Erfahrungen mit dem interreligösen Dialog einbringen.

Für Boba ist der Dialog der Religionen „ein Beitrag zum friedlichen Miteinander der Menschen“. Die Erfahrungen in Papua zeigten jedoch, dass politische und wirtschaftliche Interessen auf religiöse Traditionen keine Rücksicht nähmen. So habe sich das gute Miteinander von Christen und Muslimen in Papua durch eine rücksichtslose Einwanderungspolitik der indonesischen Regierung verschlechtert. Mit der Ausbeutung der Bodenschätze und einem Raubbau der Umwelt sei auch der Lebensraum der Urbevölkerung zerstört worden. Deren Sprachen und Kulturen würden diskriminiert, Entrechtung und Verfolgung gehörten für die Christen zum Alltag.

In dieser Situation sei die seit 1989 bestehende Zusammenarbeit der Evangelischen Kirche Papuas mit der Pfälzischen Landeskirche ein wertvolles Zeichen, „dass wir mit unseren Problemen nicht alleine gelassen werden“, sagte Welman Boba. So habe die Landeskirche den Bau von Wohnheimen für Jungen und Mädchen unterstützt, damit den jungen Leuten der Besuch weiterführender Schulen ermöglicht werden könne.

Oberkirchenrat Manfred Sutter, Ökumenedezernent der Landeskirche, möchte in den kommenden beiden Jahren Papua in den Mittelpunkt des kirchlichen Interesses in der Pfalz stellen. So seien neben zahlreichen Veranstaltungen und Besuchen aus Papua auch eine Partnerschaftsvereinbarung geplant, die die bestehenden Kontakte von Kirchenbezirken und Gemeinden auf eine verbindlichere Grundlage stellen soll. Sutter rief die Kirchengemeinden in der Pfalz am kommenden Sonntag, 11. März, zur Fürbitte „für die Brüder und Schwestern in Papua“ auf. In Zeiten Globalisierung müssten die Kirche daran erinnern, dass sie die erste Globalisierungsbewegung gewesen sei. „Wir dürfen nicht nur die Märkte globalisieren, sondern auch den Gedanken der Gerechtigkeit“, betonte Sutter.

Für Welman Boba, der mit seiner Frau und zwei Kindern in den kommenden fünf Jahren in Landau leben wird, „sitzen wir alle im gleichen Boot. Da aber jedem ein Ruder fehlt, können wir nur voran kommen, wenn wir zusammen arbeiten.“