Landkreis ist für die Kleinkinder gerüstet

Der Landkreis Südliche Weinstraße schafft in diesem Jahr 118 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren, insgesamt gibt es dann 909 Kita-Plätze für die Kleinkinder und 3.215 Plätze für die Drei- bis Sechsjährigen.

Gleichzeitig wurden auch die Ganztagsplätze um knapp 100 auf 2.003 Plätze erweitert. Diese Bilanz zeigt der Kindertagesstättenbedarfsplan, der von Landrätin Theresia Riedmaier und Erstem Kreisbeigeordneten Nicolai Schenk vorgestellt wurde.

„Wir sind in der Betreuung der Zweijährigen führend“, so Landrätin Theresia Riedmaier und zeigt auf die Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes, wonach die Südliche Weinstraße den ersten Platz im Vergleich der westdeutschen Städte und Landkreise belegt. „Dieses Zeugnis ist eine Bestätigung unserer kinder- und familienfreundlichen Politik“, so Riedmaier weiter.

Der Landkreis will die Familien durch gute Betreuungsangebote entlasten und stärken. „Es gibt immer mehr Familien mit einem Kind; die Einzelkinder sollen so früh wie möglich erleben können, in einer Gemeinschaft und mit Gleichaltrigen zu sein“, so Riedmaier. Ein wichtiger Faktor ist auch die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familien. Viele Frauen wollen wieder frühzeitig in ihren Beruf zurückkehren „Deshalb setzen wir nicht nur auf Angebote für Kleinkindern, sondern auch auf flexible Öffnungszeiten der Kindertagesstätten“, so Riedmaier. Die Kindertagesstätten übernehmen neben der Betreuung auch die frühkindliche Bildung, wie beispielsweise durch Sprachförderung.

Im Landkreis Südliche Weinstraße ist die Geburtenrate stabil; und die Einwohnerzahl geht nur leicht zurück. „Unsere gute Familienpolitik, unsere vielseitige Schullandschaft, der gut ausgebaute ÖPNV und der attraktive Wohnraum, beeinflusst auch den Demografischen Wandel“, so Riedmaier und weiter: „Wo die junge Generation bleibt und Kinder sind, herrscht auch Optimismus.“ Der Landkreis Südliche Weinstraße investiert deshalb bewusst in die Kindertagesstätten in den kleineren Ortsgemeinden und hat diese auch schon vor den gesetzlichen Rechtsansprüchen für die Kleinkinder geöffnet und ausgebaut.

Erster Kreisbeigeordneter Nicolai Schenk: „Alle Plätze, die benötigt werden, können wir auch vorhalten. Besonders stolz sind wir, allen Kindern bei Bedarf einen Ganztagsplatz anbieten zu können. Dies unterscheidet uns zu anderen Städten und Landkreises.“ 100 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen können derzeit eine Kindertagesstätte besuchen, bei den Zweijährigen sind es 90 Prozent. Ab 1. August 2013 haben auch Einjährigen einen Anspruch auf einen Kita-Platz. „Wir gehen davon aus, dass 35 Prozent der Einjährigen angemeldet werden. Diese Zahl basiert auf dem bisher gemeldeten Bedarf sowie auf der Empfehlung des Landes“, so Schenk und weiter: „Die Kinder sind noch nicht geboren, weshalb es planerische Unsicherheit gibt“. Die Betreuung in den Kindertagesstätten ist für Kinder ab zwei Jahren bis zum Übergang in die Grundschule beitragsfrei. Für die Familien ist das eine schöne Entlastung. Für die Betreuung der Einjährigen ist ein einkommensabhängiger Elternbeitrag zu zahlen.

Die Rechtsansprüche für die Ein- und Zweijährigen haben auch bauliche Veränderungen in den Kindertagesstätten ausgelöst. Die Räumlichkeiten mussten kleinkindergerecht erweitert und saniert werden. Es entstanden beispielsweise Wickelräume, Schlafräume oder Stillräume. „In 53 von 69 Kindertagesstätten hat oder wird es bauliche Maßnahmen geben“, so Riedmaier. Insgesamt hat der Landkreis in den letzten Jahren rund 2,3 Millionen Euro an Kreiszuschüssen ausgezahlt. Für 2012 stehen weitere 1,2 Millionen Kreisgelder für 15 Einrichtungen an.

„Wir brauchen gut ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher in unseren Kindertagesstätten“, so Riedmaier. Um Fachkräfte zu gewinnen, hat der Landkreis eine Fachschule für Sozialpädagogik (Erzieherausbildung) beantragt und auch erhalten. Nach der Sommerpause startet der Bildungsgang an der Berufsbildenden Schule in Annweiler. „Wir halten damit ein wohnortnahes Angebot vor und hoffen die Erzieherinnen und Erzieher an unsere Kindertagesstätten in der Region zu binden“, so Riedmaier.