Dudenpreis 2011 an Professor Dr. Peter Schlobinski übergeben

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Professor Dr. Peter Schlobinski

Der 29. Konrad-Duden-Preis wurde in einem feierlichen Festakt im Rittersaal des Mannheimer Schlosses an den Linguisten Professor Dr. Peter Schlobinski übergeben.

„Professor Dr. Peter Schlobinski gehört zu einer jüngeren Generation herausragender germanistischer Linguistinnen und Linguisten, die sich auch öffentlich zu sprachlichen und politischen Fragen zu Wort melden“, so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seiner Begrüßung. „Er scheut sich nicht, aktuelle Themen aufzugreifen, die Sprache und politisches Geschehen betreffen. Er überschreitet damit eine rein beschreibende Haltung und bezieht gesellschaftliche Positionen vor allem dort, wo es um Entlarvung rechtsradikalen Gedankengutes geht“, würdigte Kurz in seiner Laudatio die Leistungen des Preisträgers.

„Mit Professor Dr. Peter Schlobinski zeichnen die Stadt und der Dudenverlag in diesem Jahr erneut einen herausragenden Sprachwissenschaftler aus“, lobte die verlegerische Geschäftsführerin des Bibliographischen Instituts, Marion Winkenbach, die Entscheidung des Preisgerichts.

Prof. Ludwig M. Eichinger, der als Repräsentant des letzten Preisträgers, des IDS, die Laudatio hielt, würdigte die „lobenswerten Qualitäten“ Schlobinskis. Der Duden-Preis zeichne „die Arbeit eines Wissenschaftlers insgesamt“ aus.

Das Hauptarbeitsgebiet von Professor Dr. Peter Schlobinksi betrifft den Sprachgebrauch in den modernen Kommunikationsmedien und im Internet. Dabei interessiert ihn die Sprache von heute in all ihren Ausprägungen, so zum Beispiel: Welches sind die Merkmale gesprochener Sprache? Wie funktioniert SMS-Kommunikation und was kennzeichnet die Sprache in der Werbung oder in der Fußballberichterstattung? Darüber hinaus sieht sich Peter Schlobinski als Germanist auch bei gesellschaftlichen Fragen in der Verantwortung: Seine Untersuchungen zum rechtsradikalen Sprachgebrauch haben über den reinen Wissenschaftsbetrieb hinaus Beachtung gefunden.

Schlobinski selbst verband seinen Dank mit der Verpflichtung, „die Brücke zu einem sprachinteressierten Laienpublikum breiter zu machen.“ In seiner Rede zeichnete er die Entwicklung der Sprachverbreitung nach, die zuerst durch die Schrift, dann durch den Buchdruck und schließlich die elektronischen Medien immer mehr beschleunigt wurde. „Das Internet integriert alle Errungenschaften der vorherigen Medienrevolutionen. Es ist ein integriertes, alles Umfassendes Medium, ein Unimedium“, so der Preisträger.

Alle zwei Jahre verleihen die Stadt Mannheim und der Dudenverlag den mit 12 500 Euro dotierten Konrad-Duden-Preis an einen Germanisten, eine Germanistin oder eine Institution. Der 29. Konrad-Duden-Preis wurde im Rahmen der Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache an Peter Schlobinski übergeben.

Informationen zum Konrad-Duden-Preis:

Mit der Preisverleihung 2011/2012 blickt der Konrad-Duden-Preis auf eine lange Tradition zurück. Der Konrad-Duden-Preis wurde 1959 zum ersten Mal vergeben, Preisträger damals war Leo Weisgerber aus Bonn. Seit dieser Zeit wurden 27 Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler ausgezeichnet, darunter zahlreiche Auslandsgermanisten wie Louis L. Hammerich (Kopenhagen, 1965), Gustav Korlén (Stockholm, 1967), Jean Fourquet (Paris, 1973), Ludwig Zabrocki (Posen, 1975), Mirra Guchmann (Moskau, 1983), Wladimir Admoni (Leningrad, 1987), Cathrine Fabricius-Hansen (Oslo, 2003) und Heinrich Löffler (Basel, 2005).

Mittlerweile ist der Konrad-Duden-Preis der bedeutendste Preis für wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Linguistik des Deutschen.

Ausführliche Informationen zum Konrad-Duden-Preis finden Sie auf der Website des Dudenverlags unter www.duden.de/ueber_duden.