43 Einsatzstellen nach Starkregen

Die Feuerwehr Weinheim wurde um 16:07 Uhr alarmiert.

Das Motto der Weinheimer Feuerwehr „unsere Freizeit für ihre Sicherheit“ wurde am Sonntag wieder einmal auf die Probe gestellt. Um 16:07 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Weinheim Abteilung Stadt mit einem Kleinalarm zu einem Wassereinsatz in den Friedrich Ebert Ring alarmiert. Dass dies nur die Spitze des Eisbergs war, konnten die ersten 4 Feuerwehrangehörigen in ihrem Feuerwehrfahrzeug zu diesen Zeitpunkt noch nicht ahnen.

Als die Einsatzkräfte die Einsatzstelle erreichten, meldeten sich weitere Anwohner und baten um Hilfe. Viele Anwohner im Friedrich Ebert Ring halfen sich bereits selbst und trugen Eimer für Eimer vor die Tür und leerten diese. Manche hatten auch eigene Sauger, Tauch- oder Teichpumpen in den Einsatz gebracht. Bei vielen half das allerdings nicht mehr, da einige Keller mehrere Zentimeter hoch unter Wasser standen. Hier mussten die leistungsstarken Pumpen der Feuerwehr helfen. Nach der ersten Lageerkundung wurde die Alarmstufe auf drei von vier erhöht und so fast die gesamte Einsatzabteilung Stadt allarmiert. Um weitere Wassersauger und Pumpen zur Verfügung zu haben, wurde zusätzlich die Abteilung Sulzbach zur Unterstützung gerufen. 

Neben der Weinheimer Feuerwehr waren auch die Stadtwerke im Einsatz. Einige Anwohner hatten diese gerufen, da sie einen Wasserrohrbruch vermutet hatten. In vielen Häusern drückte sich das Wasser durch die Wände. Schnell wurde festgestellt, dass dies kein Frischwasser, sondern Grundwasser war. Immer mehr Anwohner meldeten sich und teilten mit, dass sich bei ihnen das Wasser aus Waschbecken, Toiletten und Abwasserschächten drückt. Daher wurde auch das Tiefbauamt der Stadt Weinheim alarmiert, die vor Ort nach einer Lösung suchten. 

Während die ersten Kräfte im Friedrich Ebert Ring tätig wurden, gingen weitere Notrufe aus der Konrad Adenauer Straße und der Boschstraße ein. Die Boschstraße war so stark überflutet, dass das Wasser von der Straße in dort ansässigen Gewerbebetrieb und Wohnungen lief und diese unter Wasser setzten. 

Erste Vermutungen von Anwohnern, dass ein Hebe- oder Pumpwerkausgefallen die Ursache des plötzlichen Hochwassers auf der Straße sein könnte, bestätigte die Stadt Weinheim nicht. Nach ersten Erkenntnissen dürften die starken Regenfälle für die überfluteten Keller ursächlich sein. Innerhalb kürzester Zeit kamen gegen 16 Uhr 20 Liter Wasser pro Quadratmeter zusammen, was scheinbar das Kanalnetz zeitweise in die Knie zwang. Nachdem der Regen wieder abschwächte, lief das Wasser auch wieder ab und einige Einsatzstellen erledigten sich von selbst. 

Trotzdem musste die Wehr insgesamt 43 Einsatzstellen bis 20 Uhr abarbeiten und mit Wassersaugern und Tauchpumpen Wasser aus Kellern pumpen. Für fast 50 Frauen und Männer sowie viele Betroffene war die Sonntagsruhe somit dahin. Die Feuerwehr Weinheim möchte sich in diesem Zusammenhang auch bei den vielen Anwohnern bedanken, die bei den Einsatzstellen tatkräftig mithalfen und die Einsatzkräfte mit Getränken versorgten.