Dezente Hintergrundmusik soll Geräuschpegel im Dom senken

Dom zu Speyer

Weit über eine Million Touristen aus aller Welt besuchen jährlich den Speyerer Dom – und entsprechend laut ist es oft in der romanischen Kathedrale, vor allem an den Wochenenden. Um den Geräuschpegel zu senken, experimentiert das Domkapitel seit einigen Tagen mit dezenter Hintergrundmusik.

„Wird leise Musik gespielt, dann reden auch die Leute erfahrungsgemäß leiser“, erläutert der stellvertretende Dombaumeister Mario Colletto. Man müsse aber die passende Lautstärke genau treffen. Denn wenn die Musik zu laut sei, versuchten die Dom-Besucher, diese zu übertönen. Damit die Lautsprecheranlage in der Dom-Sakristei richtig eingestellt werden kann, soll in den kommenden Monaten immer wieder der Geräuschpegel in dem UNESCO-Weltkulturerbe gemessen werden.

Zum Einsatz kommen in der Testphase Eigenproduktionen der Speyerer Dommusik, etwa eine CD der Schola Cantorum Saliensis mit gregorianischen Gesängen. Für die Zukunft ist geplant, das musikalische Begleitprogramm jeweils dem Ablauf des Kirchenjahres anzupassen, so Domkapellmeister Markus Melchiori. In Deutschland gibt es nach Auskunft Melchioris bisher nur wenig Erfahrungen mit dem Einsatz von Musik zur Geräuschreduzierung in größeren Kirchen. Eine Ausnahme sei der Frankfurter Kaiserdom. Dagegen seien in französischen Kirchen meditativ-beruhigende Klänge durchaus nicht außergewöhnlich.