Mit neuer Taufagende Gottesdienst einladend gestalten

In der Osternacht vom 7. auf den 8. April tritt in der Evangelischen Kirche der Pfalz die neue Taufagende in Kraft.

Im Rahmen eines Festgottesdienstes am Ostermontag, 9. April, 10 Uhr, übergibt Oberkirchenrat Manfred Sutter die Agende an die Delegierten der Kirchenbezirke. Die neue Gottesdienstordnung war von der Landessynode im November 2011 verabschiedet worden und löst die bisherige aus dem Jahr 1965 ab. „Taufe ist ein lebenslanger Weg und ein Wachsen im Glauben in einer Gemeinschaft“, erklärt Sutter, der beim Festgottesdienst die Predigt hält. Die neue Taufagende enthält ausgeformte Liturgien, Texte, Gottesdienste in offener Form sowie einen Materialteil.

Damit sei ein sechsjähriger Vorbereitungsprozess zum Abschluss gekommen, sagt Sutter. Die Agende sei ein Angebot, Gottesdienste einladend zu gestalten. Sie wisse sich der liturgischen Tradition der pfälzischen Landeskirche verpflichtet, nehme Anregungen aus der gottesdienstlichen Erneuerungsbewegung der letzten Jahrzehnte auf und mache Impulse aus der Ökumene fruchtbar. Taufe als Kultur der Begleitung durch die Kirchengemeinde in den Blick zu nehmen, sei ein Leitgedanke bei der Erstellung der Agende gewesen. Der Wegcharakter der Taufe drücke sich auch im Ablauf der Tauffeier aus.

Symbolische Elemente würden in der neuen Agende mehr berücksichtigt als in der vorigen, sagt Pfarrerin Christine Klein-Müller, unter deren Geschäftsführung der landeskirchliche Arbeitskreis Liturgie die Agende vorbereitet hatte. Einige der teilweise sehr alten und nun wiederentdeckten Taufsymbole würden in den Kirchengemeinden schon länger praktiziert. Mit den Texten im Materialteil sei der Tatsache Rechnung getragen worden, dass der traditionellen Säuglingstaufe die Taufe von Kindern und Jugendlichen – etwa zu Beginn der Kindergartenzeit, beim Schuleintritt oder im Zusammenhang mit der Konfirmation –zur Seite getreten sei. Gleichzeitig habe die Anfrage nach Erwachsenentaufen zugenommen. Die Agende sehe ausdrücklich das aktive Mitwirken von Mitgliedern der Tauffamilie und der Gemeinde vor, sagt Klein-Müller. Dazu zähle die Auswahl des Taufspruchs, die Übernahme von Lesungen und Gebeten, Taufwassermeditation, das Kreuzeszeichen oder das Entzünden der Taufkerze.

Hinweis: Gottesdienst zur Einführung der neuen Taufagende der Evangelischen Kirche der Pfalz am Ostermontag, 9. April, 10 Uhr, in der Landauer Stiftskirche. Die Predigt hält Oberkirchenrat Manfred Sutter, die Liturgie gestalten Dekan Rudolf Ehrmantraut, Pfarrerin Christine Klein-Müller und Pfarrerin Gerlinde Wnuck-Schad. Musikalische Gestaltung: Stefan Viegelahn (Orgel) und Rüdiger Kurz (Trompete), Lesung: Presbyterin Judith Rosenhagen.