Neuer Bildband über den Speyerer Dom vorgestellt – „Kirche und Denkmal“

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„Der Dom zu Speyer. Gebaut für Gott und Kaiser“: Unter diesem Titel ist im Pilgerverlag ein neuer Bildband über die romanische Kathedrale erschienen.

Texte von Domkustos Peter Schappert sowie Fotos von Mario Colletto, dem stellvertretenden Dombaumeister, wollen das fast 1000 Jahre alte Bauwerk dem Leser und Betrachter aus ganz unterschiedlichen, oft neuen Perspektiven erschließen. Damit auch die vielen ausländischen Dom-Touristen eine ansprechende Lektüre finden, beinhaltet das 136 Seiten starke Buch Übersetzungen ins Englische und Französische.

„Tiefere Einblicke“ in die Bedeutung des Domes als einen „lebendigen Ort des Glaubens“ erhofft sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann von dem neuem Werk. Bei der Buchvorstellung am Freitagmorgen im Friedrich-Spee-Haus in Speyer betonte der Bischof, bei dem Dom-Buch gehe es nicht nur um ein „einmaliges Bauwerk“. Die Qualität der Bilder solle vielmehr das Eigentliche sichtbar machen: „dass Gott mitten unter uns ist“. Wer den Dom betrete, werde von etwas „Größerem ergriffen“. In diesem Sinne sei das romanische Gotteshaus ein „aufgerichtetes Glaubenszeugnis“. Besonders in der Feier der Osternacht werde lebendig, welche Gebetskraft die Kathedrale in sich trage.

Domkustos und Autor Peter Schappert verwies darauf, dass die Neuerscheinung eine Lücke schließe, da es zuletzt keinen aktuellen Dom-Bildband gegeben habe. Die letzten Exemplare des „Dom-Klassikers“ von Dompropst Philipp Weindel, der nach der Domrestaurierung der fünfziger und sechziger Jahre in mehreren Auflagen erschienen war, seien im vergangenen Jahr verkauft worden. Schappert sagte, es sei ihm aufgrund vieler Domführungen und Gespräche mit Besuchern der Kathedrale ein besonderes Anliegen gewesen, ein Dom-Buch herauszugeben, das das Bauwerk „gleichsam ganzheitlich und insbesondere im Kontext seiner Erbauungszeit“ präsentiere. Der Dom sei „Kirche und Denkmal“. Daher werden in dem Bildband, der in Form einer Domführung Basiswissen vermittelt, sowohl die geistliche als auch die künstlerisch-ästhetische Dimension sowie der profan- und der kirchengeschichtliche Kontext berücksichtigt.

„Es war ein spannender Prozess, sich diesem großartigen Gebäude zu nähern“, so Fotograf Mario Colletto. In Laufe fast eines Jahres sind Bilder entstanden, die ermöglichen sollen, „hinter die steinerne Oberfläche zu blicken“. Daher zeigen Collettos Aufnahmen häufig Menschen in Beziehung zu dem Gotteshaus und wollen damit zum Nachdenken anregen – etwa beim Blick vom Südgiebel des Westbaus auf die Maximilianstraße oder durch eine Foto-Impression aus der Krypta, die Dombesucher in Ruhe und Bewegung zeigt.

Buchtipp: Peter Schappert/Mario Colletto, Der Dom zu Speyer. Gebaut für Gott und Kaiser, Pilgerverlag Annweiler 2012, Hardcover, gebunden, Fadenheftung, durchgehend vierfarbig Großformat 24 x 30 cm, ISBN 978-3-942133-48-7, 136 Seiten, dreisprachig: deutsch / englisch /französisch, 24,80 Euro