Kreisförderplan 2013 aufgestellt – Kritik an ADD

Im großen und ganzen ist alles beim Alten geblieben: Die ersten drei Plätze im Kreisförderplan für Sportstätten 2013 im Landkreis Bad Dürkheim belegen weiterhin der TV Bad Dürkheim. der TUS Dirmstein und die TSG Tiefenthal.

Neu auf der Liste sind die Pläne für die Sportplätze der Gemeinden Neidenfels und Carlsberg. Harsche Kritik übten Kreisausschuss und Sportstättenbeirat in öffentlicher Sitzung an der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier, die einem zusätzlichen Antrag ohne Rücksprache mit der Kreisverwaltung Bad Dürkheim Förderung in Aussicht stellte und damit möglicherweise die Aussichten anderer Antragsteller mindert.

Bedauert wurde in Ausschuss und Beirat, dass von der früheren Liste noch kein Verein eine Förderung vom Land erhalten habe. Beim TV Bad Dürkheim geht es um die Erneuerung des Schwingbodens in der Turnhalle, die mit 125.000 Euro abgesetzt ist. Der TVD habe den vorzeitigen Baubeginn beantragt, die Entscheidung des Landes dazu fehle noch, erklärte der Erste Kreisbeigeordnete Erhard Freunscht: „Der Verein steht Gewehr bei Fuß, er könnte beginnen.“

Der TUS Dirmstein (Verbandsgemeinde Grünstadt-Land) hofft auf dem 2. Rang weiter auf den Kunstrasenplatz (ca. 323.000 Euro). Die TSG Tiefenthal (VG Hettenleidelheim) bleibt vorläufig auf Platz 3, sie benötigt als Bundesligist im Faustball eine neue Sportanlage (150.000 Euro).

Neu eingestiegen auf der Prioritätenliste ist die Gemeinde Neidenfels (VG Lambrecht) auf Platz 4, wo der Sportplatz sanierungsbedürftig ist (440.000 Euro). Es folgt der Antrag des FV 21 Haßloch, der für 146.000 Euro einen Naturrasenplatz und Nebenanlagen anlegen will. Der TV Kleinkarlbach (VG Grünstadt-Land) wartet auf Platz 6 auf die Sanierung deines Rasenplatzes (210.000 Euro). Rasen und Einzäunung möchte der FC Leistadt (Bad Dürkheim) bewilligt bekommen (260.000 Euro). Zurückgerutscht auf Platz 8 ist der SV Iggelbach (VG Lambrecht) mit dem Umbau seines Spielfeldes (205.000 Euro), da die Pläne noch nicht ausfinanziert sind. Auf Platz 9 steht neu der Umbau des Fußballplatzes am Wasserturm/Bergstraße in Carlsberg (VG Hettenleidelheim), der 371.000 Euro kosten soll.

Auf der Liste für Großbaumaßnahmen steht weiterhin das Allwetterbad Grünstadt ganz vorne; es soll umgebaut und energetisch saniert werden (6,55 Millionen Euro). Die bisher vom Land ins Spiel gebrachten 1,3 Millionen als Förderung halten der Erste Kreisbeigeordnete und der Ausschuss für nicht akzeptabel. „Es wird weiter verhandelt“, so Freunscht.

Selbstverwaltungsrechte beeinträchtigt?

Problematisch erscheint, dass der Pfälzer Handballverband am Landkreis Bad Dürkheim vorbei einen Antrag auf Sanierung der Pfalzhalle in Hassloch bei der ADD gestellt hat. Die Trierer Landesbehörde habe schon im Oktober ohne Absprache den vorzeitigen Baubeginn bewilligt und rund 250.000 Euro Förderung in Aussicht gestellt (das Projekt wird mit 505.000 Euro veranschlagt).

Kreisausschuss und Sportstättenbeirat beschlossen ein Protestschreiben nach Trier zu schicken. Sie verwahren sich gegen diese „Umgehung der Spielregeln“ und befürchten, dass wegen dieser außerplanmäßigen Förderung „keine müde Mark“ für die anderen Vereine übrig sei, die sich regelkonform verhalten hätten. „Das tut uns weh, falls dieser Betrag auf die Mittel für den Kreis angerechnet wird“, stellte Erster Kreisbeigeordneter Erhard Freunscht fest. „Dieser Praxis können wir nicht zustimmen“, wetterte Theo Hoffmann (CDU). „Andere können keine Beschlüsse für uns fassen“ unterstützte Klaus Huter (SPD). „Wenn wir solche Praktiken zulassen, kann der Sportstättenbeirat seine Arbeit einstellen“, war sich das Gremium einig. Die Kommunalpolitiker fühlen sich durch die Landesbehörde in ihren Selbstverwaltungs- und Mitwirkungsrechten beeinträchtigt.