Bischof Wiesemann würdigt Papst Benedikt XVI.

Als einen Papst, dessen Leben und Wirken ganz von der Gottesfrage bestimmt ist, hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Benedikt XVI. gewürdigt.

In einer Zeit, in der viele nicht mehr an einen persönlichen Gott glauben könnten, sei es für den Heiligen Vater das Entscheidende, die Menschen wieder zu Gott zu führen, sagte der Bischof in einem Pontifikalgottesdienst aus Anlass des Papstsonntags am Sonntag im Speyerer Dom. Der Papstsonntag wird jährlich aus Anlass der Wahl und Amtseinführung Benedikts vor sieben Jahren begangen. In diesem Jahr wurde zudem der 85. Geburtstag des Heiligen Vaters (16. April) mitgefeiert.

In seiner Predigt verwies der Bischof darauf, dass der Papst 1927 an einem Karsamstag geboren worden sei. Der Karsamstag sei vom Schweigen Gottes geprägt, von einer unheimlichen Ruhe, die ganz existentiell die Gottesfrage aufwerfe. Bischof Wiesemann erinnerte an letzte Umfragen, die beunruhigen müssten: Demnach glauben weltweit in keiner anderen Region so wenige Menschen an Gott wie in Ostdeutschland. Bei seiner Deutschland-Reise im vergangenen Jahr habe der Heilige Vater deutlich gemacht, dass Stille und Schweigen nötig seien, um wieder zu Gott zu finden. „Nur in der tiefen Geduld des hörenden Herzens kann die Wahrheit aufbrechen“, betonte der Bischof und verwies auf die Rede des Papstes vor dem Deutschen Bundestag. In einer Gesellschaft, in der alles belärmt werde, gelte es, gemeinsam zu hören, „ob es eine tiefere Wahrheit geben könnte, die uns verbindet“. Die Kirche sei in diesem Sinne ein „Raum für Stille, Hören und dann für den Osterglauben, für echte Freude und Zuversicht, die trägt“.

Bischof Wiesemann dankte Benedikt XVI. für seinen Petrusdienst und rief die Gläubigen dazu auf, den Papst im Gebet zu unterstützen.

Für die musikalische Gestaltung des festlichen Gottesdienstes sorgte das Vocalensemble Erwitte aus dem Erzbistum Paderborn mit Teilen aus Rheinbergers „Cantus Missae“, Mendelssohns „Jauchzet dem Herrn“ sowie Bruckners „Ave Maria“.