Landaus Zoodirektor Jens-Ove Heckel will mit neuem Vorstand die bewährte Artenschutzarbeit fortsetzen

Vereinsmitgründer und langjähriger Vorsitzender Roland Wirth empfängt als Abschiedsgeschenk das Bild eines Prinz-Alfred-Hirsches vom neuen Vorsitzenden, Dr. Jens-Ove Heckel

ZGAP – Wer oder was verbirgt sich eigentlich hinter dieser Abkürzung? Zebras grasen auf Prärien? Weit gefehlt, obwohl … Tiere stehen tatsächlich im Mittelpunkt der Arbeit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V., und zwar höchst bedrohte Arten.

Am vergangen Wochenende (22.04. 2012) wurde die Jahreshauptversammlung der ZGAP genutzt, um zahlreiche der laufenden Artenschutz-Projekte vorzustellen und sich über aktuelle Entwicklungen im Artenschutz auszutauschen.

Einen bedeutenden Punkt des diesjährigen Treffens stellte der planmäßige Umbruch in der Zusammensetzung des Vorstandes der ZGAP dar. „Es sind große Fußstapfen, die nicht nur der langjährige Vorsitzende und Gründungsmitglied Roland Wirth, sondern auch Theo Pagel (Direktor des Kölner Zoos), Jan-Uwe Heckel und Walter Schulz hinterlassen“, sagt Landaus Zoodirektor, Dr. Jens-Ove Heckel. Nach den Neuwahlen setzt sich der Vorstand nun aus Dr. Jens-Ove Heckel (Vorsitzender), Dr. Sven Hammer (1. Stellv. Vorsitzender, Zoodirektor Zoo Görlitz), Anja Limpinsel (2. Stellv. Vorsitzende, Zoo Duisburg) sowie René Wüst (Schatzmeister, Sprecher des Fonds für bedrohte Papageien) und Dr. Florian Brandes (Schriftführer, Leiter der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen) zusammen.

Die neugewählten Vorstandsmitglieder sind sich darin einig, dass es eine große Verantwortung ist, die sie nun übernehmen, und dass es oberstes Gebot ist, den Grundprinzipien der jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte für effektiven Artenschutz treu zu bleiben.

Die Vereinigung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sich verstärkt für den Erhalt von Tierspezies einzusetzen, die von der Öffentlichkeit kaum oder gar nicht beachtet werden, feiert in diesem Jahr bereits ihr 30-jähriges Bestehen. Im Jahr 1982 gründete eine kleine Gruppe äußerst engagierter Natur- und Artenschützer in München die ZGAP mit dem Ziel, den Schutz und langfristigen Erhalt dieser „vergessenen“ Tiere zu forcieren. Waren es anfänglich noch vorwiegend Maßnahmen für Arten auf den Philippinen, wie beispielsweise die Rettung und die inzwischen durch den Zoo Landau koordinierte Zucht des damals am Rande der Ausrottung stehenden Prinz-Alfred-Hirsches, so wuchs die Liste der Projekte inzwischen über weite Teile der Welt hinaus. Ob Buschmannhasen im südlichen Afrika, Amurleoparden in Russland, Nasenfrösche in Chile, Delacour- und Goldkopflanguren in Vietnam oder Krokodilschwanz-Höckerechsen in China: Die Vielfalt der Tierwelt zu erhalten ist das Anliegen der ZGAP, und genau dies spiegelt sich inzwischen in der Vielfalt der Projekte wider.

Die mittlerweile mehr als 1.000 Personen umfassende Mitgliedschaft der Gesellschaft besteht aus Biologen, Tiermedizinern, Tierpflegern aber auch zu einem großen Teil aus fachlich sehr interessierten Autodidakten und Naturliebhabern. Zu den feste Grundprinzipien, die ihre effektive Arbeit an vielen Stellen der Welt ermöglicht, gehört zum einen die Kooperation mit motivierten, oft jungen Menschen, vor Ort. Zum anderen werden Betreuung und Kontrolle der ZGAP-Projekte fast ausschließlich ehrenamtlich durchgeführt.