Hauptversammlung der Feuerwehren im Landkreis DÜW

Ehrungen in Gold: Für 45 Jahre bei der Feuerwehr Meckenheim bekamen Gerhard Seiberth (r.) und Wilhelm Weiler das Ehrenzeichen in Gold. Links Joachim Brucker (FW Frankeneck), der 35 Jahre bei der Feuerwehr ist.

„Die Arbeit der freiwilligen Feuerwehren ruht auf drei Säulen: den Menschen, der Ausstattung und der Motivation.“ Das erklärte der Erste Kreisbeigeordnete Erhard Freunscht in der Wehrleiter- und Wehrführerdienstbesprechung 2012 im Kulturviereck Haßloch

Das Augenmerk des Landkreises Bad Dürkheim gelte vor allem der Konzeption für den überörtlichen Brand- und Katastrophenschutz. Hierbei müssten Ausbildung und Ausrüstung wie Fragen der Alarmierung und der Führungsunterstützung stets den Anforderungen angepasst werden.

Technische Hilfe im Vordergrund

Die Aufgabe der Freiwilligen Feuerwehren (FFW) im Landkreis Bad Dürkheim ist längst nicht nur die Brandschutzbekämpfung. Die technische Hilfeleistung rückt immer mehr in den Vordergrund. Darauf verwies der im Vorjahr neu gewählte Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Michael Müller bei dieser Jahresversammlung der FFW in Hassloch. In seiner Statistik des Jahres 2011, die er der „Wehrleiter- und Wehrführer-Dienstbesprechung“ vortrug, nannte er 1386 Einsätze insgesamt, davon „nur“ 449 Brände. Von schweren Unwettern wie im Jahr davor blieben die Wehren im Landkreis verschont. Zu den 680 technischen Hilfeleistungen kamen noch 126 Fehlalarmierungen. Insgesamt hatten die Wehren im Landkreis DÜW rund 800 Einsätze weniger als 2010.

Neue Fahrzeuge

An Einsatzfahrzeugen stehen der Feuerwehr im Landkreis dafür 163 zu Verfügung (167 im Vorjahr). Nach dem Tanklöschfahrzeug (TLF) 20/40 SL von Grünstadt wurde ein TLF 20/40 SL für Bad Dürkheim und das Löschfahrzeug F20 für den Katastrophenschutz in Me-ckenheim in Dienst gestellt. Zuletzt kam das Mehrzweckfahrzeug (MZF 3) mit Hilfe eines Kreiszuschusses zur Stützpunktwehr Hettenleidelheim-Wattenheim. In Kürze werde ein ein MTF für die Feuerwehr Grünstadt vorgestellt. In Planung seien ein Gerätewagen für Haßloch, ein TLF 4000 für Lambrecht sowie ein MZF für den Gefahrstoffzug. Auch die Organisations-Leiter im Katastrophenschutz können mit einem (gebrauchten) Kommandowagen rechnen, gab Freunscht bekannt.

Die Gesamtzahl der Feuerwehrangehörigen liegt bei 1208, im Jahr davor waren es 1200 Frauen und Männer. Frauen in der Feuerwehr gibt es zurzeit 66 (Vorjahr 78).

Trotz finanzieller Enge sei sich der Kreistag der Bedeutung der Feuerwehren bewusst, versicherte Freunscht. So habe man in den letzten 10 Jahren die neue Konzeption weitgehend abgearbeitet. Dies sei gut, da beim künftigen Verteilungskampf um die knapper werdenden Fi-nanzmittel sicherlich auch die Feuerwehr nicht immer ungeschoren davonkommen könne. „Bei allen, die Verantwortung für die Feuerwehren tragen, genießt diese Pflichtaufgabe für unsere Bürgerinnen und Bürger einen weiterhin hohen Stellenwert“, erklärte der Feuerwehrdezernent der Kreisverwaltung und verwies auf das hohe Engagement der Ehrenamtlichen.

Aus- und Fortbildung

Äußerst wichtig ist für Freunscht und Müller „eine gute Ausbildung der Kameradinnen und Kameraden“. Dem trug der Landkreis 2011 Rechnung mit insgesamt 25 Lehrgängen, zu denen mehr als 400 Teilnehmende gekommen waren.

Als wichtigen Schwerpunkt für 2013 nannte der Gönnheimer die Ausbildung in Bezug auf die Digitale Alarmierung und den Digitalfunk, da hier alle 1200 Feuerwehrangehörigen geschult werden müssen. „Dies alles leisten 25 Kreisausbilder und 10 Hilfskreisausbilder, die über ihren normalen Einsatzdienst hinaus auch noch diese Aufgabe bewältigen“, dankte Müller.

Digital: Sprechfunk und Alarmierung

Mit hohen Aufwendungen des Kreises wie bei den betroffenen örtlichen Trägern könne die digitale Alarmierung in Betrieb gehen – 1250 Meldeempfänger seien angeschafft. Freunscht dankte den Bürgermeistern und örtlichen Gremien, dass sie mitgezogen hätten. „Denn wenn Digitalfunk kommt, Im Jahr 2013 soll das digitale Sprechfunknetz aufgebaut sein, dann beginne der Probebetrieb. Im Laufe des Jahres sei das Konzept zur Schulung fertig. Demnächst werde bei der Alarmierung von Probebetrieb auf Echtbetrieb umgeschaltet. Durch frühzeitiges Handeln und Schulterschluss mit der Berufs-Feuerwehr Ludwigshafen konnten laut Müller 50% der Gesamtkosten vom Land bezuschusst werden. Das habe dem Landkreis und den Kommunen 300.000 €uro gespart.

Sobald die „Integrierte Leitstelle“ bei der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen komme, müssten Kreis und Gemeinden weitere Hausaufgaben machen; der Anteil des Kreises komme dabei auf über 760.000 Euro.