Reiten und Feiern – Frühlingsfest auf der Jugendfarm

Frühlingsfest und Reitertag auf der Jugendfarm in der Pfingstweide

Vor über 35 Jahren sprach noch niemand von Erlebnispädagogik – da gab es sie aber schon in der Pfingstweide. Seit der Gründung 1976 können Kinder und Jugendliche ihre Tierliebe entdecken und pflegen und mit neuen Freundinnen und Freunden Natur erleben.

Kleine und große Mädchen lieben Pferde. Von der Richtigkeit dieses Klischees konnte man sich auf der Jugendfarm in der Pfingstweide am vergangenen Samstag überzeugen. In diesem Jahr wurden der Reitertag und das Frühlingsfest zusammengelegt. Das Frühlingsfest gilt als Treffpunkt für Ehemalige und Aktive, für Freunde und Förderer des Vereins. Spiel und Spaß für Kinder und Jugendliche bilden aber stets den Mittelpunkt des Geschehens. Parallel wurde der Reitertag mit einem Turnier in den Disziplinen Dressur, Reiterwettbewerb und Geschicklichkeit auf dem schönen und weitläufigen Gelände am Ende der Athenerstraße begangen.

Das Regenwetter tat der Begeisterung der ausschließlich weiblichen Turnierteilnehmer keinen Abbruch. Die Angebote der Jugendfarm und speziell das Reiten sind seit über 35 Jahren ein Erfolgskonzept und ein Aushängeschild der Jugendarbeit in der Pfingstweite. Teile des Vorstands seien selbst auf und mit der Jugendfarm groß geworden und brächte jetzt die eigenen Kinder, erklärte die Vorstandsvorsitzende Gabriele Albrecht nicht ohne Stolz.

„Mir gefällt einfach alles gut – besonders aber die vielen lieben neuen Freunde“, sagte die elfjährige Vivienne. Hoch zu Ross, auf Pferd Vicky (6), erklärte sie, worauf es beim Wettbewerb ankommt: Eine Jury aus älteren Jugendlichen achtet beispielsweise auf Handhaltung, die Ausführung von „Hufschlagfiguren“ und ob Ross und Reiterin harmonisch agieren. In jeder Disziplin gibt es bis zu zehn Punkten, die zum Gesamtergebnis addiert werden. Warum keine Jungs am Turnier teilnehmen, wissen die Mädchen selbst nicht genau. Der Bruder von Anne-Sophie (12) soll es mal versucht haben – doch jetzt spiele er Fußball.

Reitsport hat ein elitäres Image – nicht jedoch in der Pfingstweide. Die Jugendfarm sei kein Reitsportverein, betonte Albrecht. Der Jahresbeitrag pro Kind oder Familie werde so gering wie möglich gehalten. So stünden auch nicht die Pferde im Mittelpunkt des Vereinslebens, sondern das Miteinander, die Tierpflege und das Naturerlebnis. Auf der Jugendfarm gibt es einen großen Hasenstall, Ziegen, Schafe, Esel, eine Voliere und ein Schiff. Das ehemalige Versorgungsboot, das jahrelang seinen Dienst auf dem Rhein tat, liegt jetzt mitten auf dem Gelände vor Anker und kann bei-spielsweise für Kindergeburtstage für einen geringen Betrag gemietet werden.

Der Leiter der Farm, Jürgen Göbel und der gesamte Vorstand hoffen auf den Bau einer Schlechtwetterhalle. Ein Spendenaufruf zeige bereits positive Wirkungen. Dennoch sei der Bau der Halle noch nicht in trockenen Tüchern. Durch die Idee von Vorstandsmitglied Dieter Kuntz besteht seit Februar die Möglichkeit, ohne persönliche Mehrkosten dem Verein zu helfen. Wenn man vor einem Interneteinkauf die Homepage des Vereins (www.jufalu.de) besucht, fließt u.a. vom Buchhändler Amazon eine kleine Spende.