Grube „Marie“ geht in die fünfte Saison

Obere Schachtkammer - Blick in die Tiefe

In diesem Jahr erlebt die Grube „Marie in der Kohlbach“ im Wald von Hohensachsen bereits ihre fünfte Besuchersaison. Am Samstag, den 19. Mai, ist es soweit. „Wir werden dieses Ereignis mit einer kleinen Feier beginnen“, teilte Klaus Gründel, der Leiter der Grube, mit.

Über 2000 Interessierte haben in der Vergangenheit die Gelegenheit wahrgenommen, in der Grube und von den ehrenamtlichen Experten der Arbeitsgemeinschaft Altbergbau Odenwald Interessantes über den historischen Bergbau an der Bergstraße zu erfahren. Sie haben sich vor Ort davon überzeugt, wie die Bergleute vor über 500 Jahren von Hand mit Schlegel und Eisen gearbeitet haben. Dann in späterer Zeit, im 18. Jahrhundert, wurde in der Marie die neuentwickelte Abbautechnik des Sprengens mit Schwarzpulver angewendet. Auch Spuren dieser Arbeiten, Reste der von Hand gebohrten Sprenglöcher zur Gewinnung der anstehenden Bleierze, sind zu sehen.

„Die ersten Jahre der Marie als Besucherbergwerk waren für uns sehr erfolgreich und erfreulich“, berichtet Klaus Gründel, „das gilt sowohl für den Besucherbetrieb als auch für unsere Erkundungs- und Forschungsarbeiten!“

Denn diese zweite Aufgabe sei ein weiteres wichtiges Ziel der Hobbybergleute der AG Altbergbau Odenwald, die das Bergwerk ehrenamtlich betreiben. Es geht ihnen auch darum, Kenntnisse vom historischen Bergbau an der Bergstraße zu erarbeiten und zu erweitern und die lange Entstehungsgeschichte der Marie zu entschlüsseln. Das neu gewonnene Wissen kann immer direkt an die Besucher weiter gegeben werden!

„Besonders freuen wir uns, dass viele Jugendliche zu uns kommen“, so Klaus Gründel, „sie können hier erleben, unter welchen Bedingungen unsere Vorfahren gearbeitet und gelebt haben. Zusätzlich ist die Marie als Geo-Punkt natürlich sehr geeignet, die Geologie und Entstehung des Odenwalds und des Oberrheingrabens zu zeigen und zu erklären“. Und manchmal kann man auch Bewohner der Grube sehen, zum Beispiel Höhlenspinnen und Feuersalamander. Die Fledermäuse sind allerdings bereits ausgezogen, bis zum nächsten Winter.

Info: Auch im fünften Jahr ist das historische Blei und Silberbergwerk nach der kleinen Fünf-Jahres-Feier am Samstag, 19. Mai, 14 Uhr, jeden vierten Samstag im Monat für Besucher geöffnet (23. Juni, 28. Juli, 25. August und 22, September) allerdings nur nach Anmeldung bei der Verwaltungsstelle Hohensachsen, Telefon. 06201 592823, mail: hohensachsen@weinheim.de. Die Grube liegt südöstlich von Hohensachsen oberhalb des Wanderparkplatzes "Am Kohlbach". Gruppen können auch gesonderte Termine buchen.