Tagung der Präsidenten evangelischer Landessynoden in Speyer eröffnet

Wo kann man zusammenarbeiten, ohne gleich an Fusion denken zu müssen? Für die Beantwortung dieser Frage ist die Metropolregion Rhein-Neckar ein gutes Beispiel. Zu dieser Auffassung gelangten die Präsidentin der badischen Landessynode, Margit Fleckenstein, und ihr pfälzischer Kollege, Henri Franck, zu Beginn der Tagung der Präsidenten der evangelischen Landessynoden in Deutschland am Freitag in Speyer.

Die geschichtsträchtige Landschaft zwischen Odenwald und Pfälzerwald habe das kulturelle, wirtschaftliche und kirchliche Leben der Region und ihrer Bewohner seit jeher geprägt und beeinflusst, erklärten Franck und Fleckenstein übereinstimmend. Die Kirchen leisteten auch heute in der Metropolregion einen wichtigen Beitrag zum Beispiel im Sozial- und Bildungsbereich sowie als größter Arbeitgeber.

Die kirchliche Zusammenarbeit im Südwesten erstrecke sich länderübergreifend auch auf das Elsass und Lothringen. So sei bereits 1994 das neue Evangelische Gesangbuch mit einem gemeinsamen Regionalteil Baden, Pfalz, Elsass und Lothringen erschienen, die Konferenz der Kirchen am Rhein sei ein wertvoller Beitrag für die Zusammenarbeit der reformatorischen Kirchen insgesamt, sagte Fleckenstein. Die Präsidentin hofft, dass auch bald Kontakte der Synoden untereinander entstehen.

Synodalpräsident Henri Franck erinnerte daran, dass die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) als Gemeinschaft der 22 Landeskirchen erkannt habe, dass die Landessynoden für die EKD-Arbeit gebraucht würden. So habe die Diskussion um das Reformpapier „Kirche der Freiheit“ aus dem Jahr 2006 gezeigt, „dass es ohne die Beteiligung der Synoden nicht gehe“. Zwar gebe es eine Tendenz der EKD, sich als Kirche zu empfinden, „in der Pfalz denken die Menschen aber bei dem Begriff Evangelische Kirche nicht an die EKD“. Die Landeskirchen blieben unverwechselbar, betonte Franck.

Auf dem Programm der in Bad Dürkheim, Speyer und Heidelberg tagenden Konferenz stehen bis Sonntag neben aktuellen kirchenpolitischen Fragen die Vorbereitungen zum Reformationsjubiläum 2017 und die Situation der evangelischen Kirche in der Region.