Sprunghafter Anstieg von Grabschmuck-Diebstählen

Mit Beginn der dunklen Jahreszeit verzeichnet die Polizei wieder einen sprunghaften Anstieg sogenannter Grabschmuck-Diebstähle. In der Vergangenheit wurden zumeist Lampen und Blumenschalen aus Buntmetall von den betroffenen Gräbern entwendet, welche von unseriösen Schrotthändlern zum Altmetallpreis angekauft und danach eingeschmolzen wurden.

In der überwiegenden Mehrzahl der aktuellen Fälle wurden nun Skulpturen aus Bronze oder Kupfer von den Gräbern entwendet. Es handelt sich dabei zumeist um die Darstellung religiöser Motive, aber auch von Tieren oder Pflanzen. Das Diebesgut hat regelmäßig nicht nur einen individuellen, sondern auch einen hohen materiellen Wert. Die Polizei geht daher davon aus, dass diese Gegenstände von den Tätern wieder verkauft werden. Vom reinen Sachschaden abgesehen, haben die Taten für die Geschädigten meist eine traumatisierende Wirkung, schmücken die Gegenstände doch immer die Gräber verstorbener Angehöriger. Nicht einmal vor Grabstätten verstorbener Kinder machen die Täter halt. 

Die Tatorte selbst liegen oft außerhalb der geschlossenen Bebauung. Meist werden die Taten zu Zeiten begangen, zu denen sich normalerweise niemand mehr auf den Friedhöfen aufhält. Es gibt daher praktisch nie Zeugen des Geschehens. Hinzu kommt, dass die Taten oft erst Tage oder Wochen danach festgestellt werden, so dass sich die Spurensuche schwer gestaltet. Die Polizei möchte daher alle Personen sensibilisieren, die insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit in der Umgebung von Friedhöfen verdächtige Wahrnehmungen machen. Aber auch diejenigen sollen sich melden, die auf das Anbieten von Gegenständen der beschriebenen Art bei zweifelhafter Herkunft oder zu „Schnäppchenpreisen“ aufmerksam werden. Nur wenn solche Beobachtungen möglichst zeitnah der Polizei mitgeteilt werden, haben die Beamten eine Chance, die Täter auf frischer Tat zu ertappen, oder zu ermitteln. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.