„The Jack Band“ rockt Oberhausen am Erlichsee

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Es ist Samstag, 9.6.12 Oberhausen am Erlichsee. Der Gremium MC Karlsruhe hat anlässlich seines 30 jährigen Bestehens geladen und alle sind sie gekommen. Mitglieder des Gremium MC sowie Ihre Freunde aus allen Teilen Deutschlands, auch etliche aus dem Ausland, sind angetreten, um mit dem MC Gremium Karlsruhe zu feiern. Robert, der für das Chapter die Bühnenmoderation macht, schätzt die Besucherzahl der Party, die schon am Freitag begonnen hat, auf zwischen 2000 und 2500 Leute.

Tatsächlich, das Gremium Karlsruhe hat groß aufgefahren. Von den zum Brechen vollen Parkplätzen rund um den Platz schiebt sich ein endloser Strom von Gästen des Gremium MC Karlsruhe in Richtung Fest. Die Securities an den Eingängen sind freundlich und entspannt, heute ist dies wahrscheinlich einer der sichersten Plätze dieser Erde.
Eine Vielzahl von Cateringständen, ein Barzelt, eine ganze Masse von Biergarnituren gruppieren sich um die Halle, in der die Band spielen soll. Für Biker optisch aufgewertet wird die ohnehin schon beeindruckende Szenerie durch einige Showbikes und einen Tausend-PS-Dragster.
Man ist unter sich, die Stimmung ist freundschaftlich gelöst. So gut wie alle tragen die Kutte, die sie als Mitglieder des Gremium MC oder befreundeter MCs ausweisen.
Das Outfit des Publikums sagt eines ganz klar, heute ist kein Kuschelrock oder Bierzeltmusik gefragt.
„The Jack Band“ wurde gebucht als Garant für knallharten Rock alla AC/DC. Eine Band, die diese Musik nicht nur liebt, sondern auch lebt.
The Jack Band, eine der besten, wenn nicht die beste AC/DC Tribute Band Deutschland, spielt nun das zehnte Jahr hintereinander für den Gremium MC, was durchaus als Beweis ihrer Qualität gewertet werden darf.

Günni, Reini, Boris, Sven und last not least Frontman und Sänger Christian „Keule“ Haas stehen zusammen für mal eben satte 90 Jahre Erfahrung on Stage.
Sie kennen sich seit etwa 15 Jahren und haben bereits unzählige Gigs miteinander gespielt. Man kennt sie in fast gleicher Besetzung, jedoch mit anderem Repertoire auch als „Nex“ (Mix aus Bluesrock, rockigem Pop und Rythm `n blues), oder „Let Zepp“ (Led Zeppelin).
Man nehme zwei Gitarristen wie Günni und Sven mit höllisch schnellen Fingern, den langen Boris am fünfsaitigen Bass und Reini an den Drums als Rythmusmaschine und dann noch last not least einen charismatischen Sänger wie Christian „Keule“ Haas, der allein durch seine Bühnenpräsenz die Hallen zum Beben bringen kann.
Nach 15 Jahren ist hieraus eine explosive Mischung herangereift, kein bisschen routiniert, immer noch crazy und engagiert und immer noch der Garant, den fieberhaften Pulsschlag für eine Party mit richtig harten Rock zu liefern

Das Konzert beginnt Punkt 21:15 Uhr.
Auf dem Programm steht zunächst als Formation „Nex“, verstärkt durch die Sängerin Nicole (Niggi) Antoni, das Publikum mit einem Mix aus Bluesrock und rockigem Pop vorzuglühen.
Ein Kuriosum vielleicht, in fast identischer Besetzung für sich selbst die Vorgruppe zu geben, aber die Rechnung geht auf.
Ein faszinierender Mix aus Songs von Lenny Kravitz, Status Quo, Michael Jackson, Melissa Etheridge und vielen mehr bietet der Band die perfekte Möglichkeit, die Vielfalt ihrer stimmlichen und instrumentalen Möglichkeiten unter Beweis zu stellen. Das Publikum geht mit, der Funke springt über, die Halle grooved.
Mit „Nutbush City Limits“ zeigt Powerfrau Niggi dass nicht nur Tina Turner weiß wo der Hammer hängt. Ihre Interpretation von Michael Jacksons „Beat It“ ist ebenso interessant wie überzeugend und macht richtig Spaß. Reini drischt in die Felle und Boris hämmert auf dem Bass während sie zu „Heavy Cross“ (Gossip) über die Bühne fegt und die Halle rockt. So beweglich ist das Original auf keinen Fall und auch stimmlich steht Niggi Gossip in nichts nach.
Schwergewicht Christian (Keule) Haas demonstriert unter anderem mit „Pride In The Name Of Love“ (U2) sowie „Nothing Else Matters“ (Metallica), dass neben knallhartem Rock auch Melodie und Gefühl sein Metier ist. Bei „Whole Lotta Love“ (Led Zeppelin) und „Radar Love“ (Golden Earring) wiederum tobt er los und lässt es krachen dass die Bühne bebt.
Unterstützt von Boris und Reini, die immer den optimalen Groove liefern, lässt Günni zu „Ironic“ (Alanis Morrisette) sowie „Nothing Else Matters“ (Metallica) sehr schöne Fingerpickings auf der akustischen Gitarre hören. Die fein ziselierten Soli von Sven, das erste spielt er bereits bei „Always On the Run“ (Lenny Kravitz), sind originell und kleine Feuerwerke.
Mit „Tush“ und „Sharped Dressed Man“ (ZZ Top) als Zugabe verabschiedet sich „Nex“ unter großem Beifall.

Die Band verschwindet zum Verschnaufen und Umziehen in den Backstagebereich, ein Helfer hängt das Banner von „The Jack Band“ an der Hallenwand über das Banner von „Nex“.

In der Pause vor dem Set von „The Jack Band“ sorgen ein paar aparte Damen, an denen nicht alles echt aber dennoch recht hübsch anzusehen ist, in heißem Outfit und zu ebenso heißem Sound für Unterhaltung von ganz besonderer Art, die nicht unbedingt rein tänzerisch zu nennen ist.
Beim Dresscode der Damen ist ganz eindeutig „Weniger ist Mehr“ angesagt, was allgemein sichtlich gefällt und dazu führt, dass selbst dem Verfasser dieses Berichts das ein ums andere Mal während der Show die Brillengläser beschlagen.

Die Damen verstehen es gekonnt die Stimmung anzuheizen und die Pause zu überbrücken, bis Christian „Keule“ Haas, jetzt angetan mit schwarzer Kappe, mit einer riesigen Glocke in den Pranken auf der Bühne erscheint und mit den „Hell´s Bells“ die nächste Runde, diesmal für „The Jack Band“ einläutet.
Kein bisschen müde folgen Reini, Boris, Günni und Sven, jetzt „Angus Young like“ in Schuluniform.
Jetzt geschieht, auf was alle gewartet haben. Als hätten sie nicht bereits zwei Sets als „Nex“ hinter sich, powern die vier los. Kompromiß- und schnörkellos bringt „The Jack Band“ die Hell´s Bells zum Klingen. Mit Leichtigkeit singt „Keule“ jetzt mit Kopfstimme. Die Halle grooved, Günni und Sven quälen die Saiten während Boris und Reini den hammerharten AC/DC Beat dazu liefern.
Ein Höllenritt durch die verschiedenen Dekaden des Schaffens von AC/DC beginnt.
Bei „Sin City“ mutiert Sven endgültig zu Angus Young. Stampfend und headbangend fegt er über die Bühne während Keules „Thunderstruck“ im Publikum einschlägt. Auf der Bühne ist kein Halten mehr, das Publikum grooved mit.
„Dirty Deeds“, „Shoot to thrill“, „Back in Black“ die „The Jack Band“-Maschine läuft in perfektem Zusammenspiel und bestimmt Puls und Blutdruck des Publikums mit Hard-Rock vom Feinsten.
Sowohl in Intensität als auch in Qualität kommt „The Jack Band“ durchaus an das Original ran. Die Band hat das Publikum vom Anfang bis zum Ende des Konzerts voll im Griff. Bei „Riff Raff“ und einem mehr als mit reissenden Solo von Sven alias „Angus Young“ haben auch die letzten im Publikum die Contenance verloren. Vor und auf der Bühne tobt jetzt alles.
Es ist nicht nötig bei der Zugabe „Highway To Hell“, der Natural-Born-Bikerhymne, zum Mitsingen aufzufordern. Ein letztes Mal heizt „The Jack Band“ noch mal richtig ein und gibt alles.

Klatschnass und immer noch unter Strom treffe ich die Band im Backstagebereich, wo sie erst mal nachtanken, was Sie auf der Bühne verschwitzt haben.

PS: Eigentlich müsstet Ihr nach der Show alle zur Dopingprobe. Was bedeutet es Euch hier seit 10 Jahren für den Gremium MC zu spielen?

Reini: Wir haben ganz einfach immer Spaß hier, die Kommunikation mit der Organisation läuft super, man kann sich auf die Jungs verlassen. Unsere Musik passt wie die Faust aufs Auge, alles klappt wie am Schnürchen. Security wird groß geschrieben, hier ist einfach immer eine coole Atmosphäre. Was will man mehr? Wir kommen immer wieder gerne her. Dem Gremium ist ein großes Lob für die Organisation auszusprechen.

PS: Ihr seid Vollprofis, könnt Ihr Euch vorstellen etwas anderes als Musiker zu sein?

Reini (lacht): Klar, Musiker.

Der lange Boris (grinst): Florist.

Günni (schaut unschuldig): Betschwester

Sven (trocken): Sprengmeister

Keule (sanft aber satanisch grinsend): Totengräber, und jetzt hör aber auf …..!

Ich ziehe mich zurück in der Gewissheit eine ganz besondere Band in einer ganz besonderen Location und Atmosphäre gesehen und gehört zu haben. Noch lange steht mir ein Grinsen im Gesicht. Das war mal ein richtig geiles Ding!