BUND hält Planung der Variante O2 für nicht durchführbar

Mitteilung des BUND-Ortsbeauftragten Herwig Winter zur Ostumgehungsvariante O2 (B 38).

Der von Landrat Matthias Wilkes und neun Bürgermeistern von Odenwaldgemeinden im Umfeld der B 38 ins Leben gerufene Odenwälder Appell bestätigt den BUND-Ortsverband Mörlenbach-Rimbach in seiner Auffakssung, dass die Planung der Umgehung um Mörlenbach in Form der Variante O2 nicht durchführbar ist.

Hessen Mobil als die planenden Behörde ist offenbar nicht in der Lage, gerichtsfeste Planungsunterlagen zustande zu bringen. Das machen die mehrfach vorgenommenen Planänderungen mit erneuter Offenlage, die von den Unterzeichnern des Appells offen kritisiert werden, überdeutlich. Der Odenwälder Appell ist in den Augen des BUND eine völlig nutzlose Schaufensteraktion von Lokalpolitikern und gleichzeitig eine Bankrotterklärung für Hessen Mobil.

Hätte man im Dezember 2000, als die Untertunnelung Mörlenbachs sich als die umweltverträglichste Variante und als technisch problemlos machbar herausgestellt hatte, das Planfeststellungsverfahren dafür eingeleitet, wäre man heute bereits mit dem Rohbau des Tunnels fertig. Genau in diesem Stadium befindet sich nämlich der in Schriesheim gebaute Branichtunnel, für den im November 2000 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet worden war.

Doch anstatt eine Untertunnelungsvariante in Angriff zu nehmen, versteiften sich Planer und Politiker auf die Ostumgehung in der Variante O2, die sich damals schon als eine der am wenigsten umweltverträglichen Varianten herausgestellt hatte. Derzeit befindet sich Hessen Mobil deshalb in der peinlichen Situation, mit immer neuen Änderungsverfahren die Planung nachzubessern mit dem Ziel, sie gerichtsfest zu machen. Der BUND bezweifelt, dass dies gelingen kann, denn die Variante O2 lässt sich mit dem geltenden Naturschutzrecht nicht in Einklang bringen.

Wenn Gerichtsverfahren gegen die eines Tages planfestgestellte Ostumgehungsvariante O2 wie schon einmal in den 1990er Jahren zum Erfolg der Kläger führen, würde das eine Umgehung Mörlenbachs in ferne Zukunft rücken. Deshalb appelliert der BUND erneut an alle Verantwortung tragenden Planer und Politiker, die Planung einer Ostvariante fallen zu lassen zugunsten einer Untertunnelungsvariante, die sowohl den Durchgangsverkehr durch Mörlenbach als auch den durch die Ortsteile Weiher und Kreidach reduzieren und zudem landwirtschaftliche Nutzfläche ebenso wie unberührte Natur verschonen würde.