Geschenke aus Le Coteau nach Lorsch gebracht

Geschenke aus Le Coteau nach Lorsch gebracht

Geschenke voller Symbolik hat die Lorscher Abordnung unlängst aus Le Coteau mit nach Hause gebracht. Dorthin war man Ende Juni gereist, um die fünfundvierzigjährige Städtepartnerschaft von Le Coteau, Zwevegem und Lorsch durch ein festliches Freundschaftstreffen zu besiegeln.

Üblicherweise beschenken sich die drei Partnerstädte bei diesen alle zwei Jahre stattfindenden Treffen gegenseitig. Und die belgischen Freunde hatten sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Eine Art Tryptichon, das ganz modern und mit fröhlichen Farben daher kommt, dem aber eine durchaus tiefsinnige Betrachtung zugrunde liegt. Der (gemäß der drei befreundeten Städte) dreiteilige Wandschmuck zeigt nämlich drei Fahrräder, die bergauf streben. „Mit vereinten Kräften den steilen Weg hinaufgehen, wie mühsam er auch manchmal ist“, haben die Belgier dazu getitelt.

Die grünen Zweiräder auf leuchtend blauem Grund haben ihren gestalterischen Ursprung in Originalskizzen von Leonardo da Vinci. Nicht nur Maler, sondern auch genialer Erfinder, hatte da Vinci schon in der Renaissance den Vorläufer des Fahrrades entwickelt. Doch haben sie keine Pedale, denn auf diese Weise, so kann man erfahren, „strahlen sie mehr Kraft aus, die wir nützen, um unser Ziel zu erreichen“. Dass eine abgesoftete Version des Fahrrades im Bilduntergrund alle drei Einzelbanner verbindet, fügt diese zu einer Einheit zusammen. Die Farben sind ebenfalls mit Bedacht gewählt: Weiß als Summe aller Farben symbolisiert die Vielfältigkeit und die Bereicherung durch den Städtezusammenschluss. Das Grün steht für die Vitalität. Das Gelb schließlich soll an die Lockfarbe der Bienen erinnern: So wie diese davon angezogen werden, zieht die Dreistädtepartnerschaft die einzelnen Gemeinden immer wieder zu ihren Freundschaftstreffen.

Doch die Fahrradsymbolik spielt auch noch auf die Radrennen der drei Nationen an. Und schließlich auch noch auf die Vorlieben einzelner „Freizeit-Radfahrer unter uns“, wie schließlich augenzwinkernd erwähnt wird. Immerhin steht ja beispielweise von Lorscher Seite auch eine offizielle Fahrt auf dem Drahtesel nach Le Coteau bevor.
Da muss man sich wundern, dass die französischen Partner ein fantasievolles eisernes Schiff schenkten. Ob man im Lorscher Stadthaus am Ende erwägt, via Weschnitz und Rhein auch den Wasserweg bis zur Loire zu suchen? – Die Antwort war dem Magistrat samt der Stadtverordnetenvorsteherin nicht zu entlocken, als man anlässlich der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause die beiden originellen Geschenke offiziell entgegennahm.