Kursker Bürgermeister für Völkerverständigung ausgezeichnet

Der Bürgermeister von Speyers russischer Partnerstadt Kursk Nikolai I. Owtscharow wurde gemeinsam mit dem Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Reinhard Führer kürzlich in Berlin für seine Verdienste um die deutsch-russischen Beziehungen mit dem Joseph-Haass-Preis des Deutsch-Russischen Forums geehrt.

„Ich gratuliere meinem russischen Amtskollegen. Ehrungen wie diese schärfen das Bewusstsein, welch‘ wichtige Friedensarbeit die Kriegsgräberfürsorge leistet“, würdigt Oberbürgermeister Hansjörg Eger die Verdienste des Kursker Bürgermeisters und erinnert an die Panzerschlacht am Kursker Bogen im Zweiten Weltkrieg – die größte der Geschichte –, bei der rund 800.000 Soldaten ihr Leben lassen mussten.

Owtscharow hat sich als Vizegouverneur des Verwaltungsbezirks Kursk besonders um die deutsch-russische Versöhnung verdient gemacht. Ihm ist es zu verdanken, dass vor drei Jahren die Kriegsgräberstätte Kursk-Besedino eingeweiht werden konnte. 21.000 deutsche Kriegsgefallene haben hier bislang ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ein Anliegen, das auf Speyerer Seite vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. tatkräftigt unterstützt wird. Auf Initiative seines Stadtbeauftragten und Bezirksvorstandes Bernd Kehl fand im Juli 2009 erstmals ein Internationales Jugendcamp der Kriegsgräberfürsorge statt. 25 Jugendliche aus rund 15 überwiegend osteuropäischen Nationen kamen dafür in der Domstadt zusammen. „Mit Begegnungen wie diesen wird das Erinnern und Gedenken an die Opfer des Krieges bei der jungen Generation wach gehalten und für Toleranz und Frieden geworben“, betont Eger abschließend.

Der mit 5.000 Euro dotierte Joseph-Haass-Preis ist nach dem deutsch-russischen Mediziner Friedrich-Joseph Haass, der im 19. Jahrhundert als der „heilige Doktor von Moskau“ berühmt wurde, benannt und wird alljährlich verliehen.