Internationale ökumenische Organisation „ARC“ bietet Führungen durch die Speyerer Kathedrale an

Die Domführer/innen 2012 (von links): Mathilde Galpin, Arianna Gallina, Sarah Morton, Eva Charlotte Koschinsky und Christian Ehrhardt

Fünf junge Leute aus Deutschland, Frankreich, Italien und Schottland wollen in diesem Sommer in Speyer wieder die "Steine des Domes zum Sprechen bringen".

Vom 4. bis 27. August führen Arianna Gallina (Chieri/Turin), Mathilde Galpin (Alençon/Frankreich), Eva Charlotte Koschinsky (Kiel), Sarah Morton (Edinburgh) sowie Christian Ehrhardt (Berlin) Touristen aus aller Welt durch die romanische Kathedrale, um ihnen Geschichte und architektonische Besonderheiten, aber auch den religiösen Geist des fast 1000 Jahre alten Bauwerks nahezubringen.

„Wir sind sehr froh, dass die Studenten nach Speyer in den Dom kommen“, so Johannes Hermanns, Assistent von Domkustos Peter Schappert. Jeder der jungen Leute biete den Dombesuchern eine ganz individuelle Führung. Dabei gehe es nicht um kunsthistorisches Detailwissen, sondern darum, „dass die Menschen den Dom erfahren, ihn gemeinsam erkunden“. Mathilde Galpin, 24-jährige Studentin der Krankenpflege aus der Normandie, ergänzt: „Ich möchte, dass die Besucher nicht durch den Dom durchhetzen, sondern zur Ruhe kommen können.“

Tief beeindruckt von der Speyerer Kathedrale zeigten sich die jungen Domführer nach ihrer Ankunft in Speyer. Die Schlichtheit des Gotteshauses gefalle ihr besonders, sagt die 21-jährige Kunst- und Anthropologiestudentin Sarah Morton. „Das hat eine ganz eigene Dramatik.“ Eva Charlotte Koschinsky (25), Studentin der Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft, ist davon überzeugt, dass gerade der „schmucklose“ Dom die Möglichkeit für spannende Entdeckungen bietet. Für Christian Ehrhardt (24), Student der Theologie und Kulturwissenschaften, steht der Dom mit seiner Bauhistorie für die gemeinsame europäische Geschichte. Die 18-jährige Schulabgängerin Arianna Gallina aus der Nähe von Turin ist besonders von der Krypta fasziniert. „So etwas habe ich noch nie gesehen.“ Und Mathilde Galpin fügt hinzu: „In der Krypta kommt man dem Herz der deutschen Geschichte sehr nahe.“

Organisiert wird die Dom-Aktion von der internationalen ökumenischen Organisation "ARC". Die drei Buchstaben stehen für das Programm „Accueil-Rencontre-Communauté“ (Empfang-Begegnung-Gemeinschaft). Die Domführer empfangen Touristen in der Vorhalle des Gotteshauses und bieten ihnen einen Rundgang durch die Kathedrale an, wenn möglich in der jeweiligen Muttersprache. Bei der Begegnung im Dom wollen sie etwas von dem Glauben vermitteln, der in dem UNESCO-Weltkulturdenkmal zum Ausdruck kommt. Die Besucher sollen erfahren, was die Kathedrale für die Gläubigen im Mittelalter bedeutete und was sie auch Christen heute zu sagen hat. Ihre Zeit in Speyer verbringen die fünf jungen Leute, die im Priesterseminar am Germansberg untergebracht sind, als christliche Gemeinschaft.

Außer in Speyer engagieren sich ARC-Dom-Führer europaweit in vielen großen Kathedralen, etwa in Florenz und Venedig, in Bordeaux und Rouen, in London und Oxford, in Luxemburg sowie im belgischen Gent. In Deutschland sind sie 2012 noch in Erfurt im Einsatz.

Hinweis: Die Führungen im Speyerer Dom finden bis zum 27. August täglich – außer mittwochs sowie am 14. August -zwischen 9.30 und 12 Uhr sowie zwischen 13.30 und 18 Uhr statt; an Sonntagen – nach den Gottesdiensten -von etwa 11.30 bis 12.15 Uhr sowie von 13.30 bis 17.30 Uhr. Dom-Besucher können das Angebot kostenlos und ohne Voranmeldung in Anspruch nehmen.

Weitere Informationen im Internet unter www.arc-deutschland.org.