Frauchen und Herrchen sollen ihren Hunden immer ähnlicher werden. Gut, wenn man da einen Rassehund besitzt. An diesem Wochenende treffen sich wieder nationale und internationale Züchter in der Friedrich-Ebert-Halle, um ihre Vierbeiner zu präsentieren und nach erfolgreichem Schaulauf vielleicht zum Champion küren zu lassen. Hundebesitzer ohne professionelle Ambitionen können sich an zahlreichen Ständen über die neusten Trends des Hundelebens informieren.
Auch im Reich der Tiere stehen Schönheit und Gesundheit hoch im Kurs. Ein internationales Richterteam von über vierzig Richtern aus acht Nationen bewertet mehrere Kriterien wie Fell, Wuchs und Haltung der edlen Tiere. Rund 2.500 Hunde, über 200 verschiedene Rassen aus 15 Ländern werden bewertet und prämiert.
Die Präsentation und die Bewertung folgen strengen Reglements. Die Anspannung unter den Züchterinnen und Züchtern an den verschiedenen Ringen im Innen- und Außenbereich der Halle ist dementsprechend groß. Über die Regeln, die Teilnehmer und die möglichen Auszeichnungen informiert ein umfangreicher Ausstellungskatalog.
Der Andrang war bereits am Samstag beeindruckend. Gerade im Vergleich zu anderen Messen in Ludwigshafen. Nicht nur der Innenhof, sondern auch ein vergrößerter Freibereich rund um die Halle steht den Züchtern und den Besuchern zur Verfügung.
Der beste Freund des Menschen kann an über 50 Ständen aus einem äußerst üppigen Angebot schöpfen. Auf der Internationalen Rassehunde-Ausstellung in Ludwigshafen finden die Hundefreundin und der Hundefreund einfach alles. Natürlich jede Menge Futter und Halsbänder, das kennt der Laie gerade noch. Beeindruckend ist jedoch die unglaubliche Vielfalt. Fachliteratur zu jeder Rasse kann man finden, zudem Fachblätter zahlreicher Züchterorganisationen, wie etwa „Das Eurasier-Magazin“, „Die Boxer-Blätter“ oder ganz einfach: „Der Hund“. Angebote von Hunde-Hotels – für den allein reisenden Hund oder auch gerne mit menschlicher Begleitung – bis zu Informationen eines Tierkrematoriums mit hochpreisigen Urnen treffen hier auf rege Nachfrage.
Wer „auf den Hund gekommen ist“ und die Anschaffung eines Rassehundes plant, kann hier Kontakte zu erfahrenen Züchtern knüpfen. Karl und Sabine Arndt und ihre beiden Töchter Sabine und Michelle sind eigens aus Karlsruhe gekommen, um sich über den lang ersehnten Familienhund endgültige Klarheit zu verschaffen. Die Frauen der Familie seien sich eigentlich schon lange einig: „Ein Retriever soll es werden.“
Es mag ein Klischee sein, aber ein Herz für Tiere ist beim weiblichen Geschlecht wohl doch ausgeprägter. Diesen Eindruck kann aber auch Züchterin Katharina Voß-Ehlers bestätigen: „Ich kann einem Paar nur einen Hund verkaufen, wenn die Frau es will. Der Mann gewöhnt sich mit der Zeit. Das Gegenteil passiert praktisch nie.“ Voß-Ehlers ist auch Chefin von „The Royal Dog and Cat“, ein Laden für exklusive Hundemode mit eigener Produktion in Deutschland. Seit der ersten Messe kommen sie und ihr Mann nach Ludwigshafen. „Die Messe hat einen hohen Stellenwert für uns. Die Region hat viele Hundenarren, die Einkaufsbereitschaft ist hoch“, so Voß-Ehlers.
Neben den Zuchtwettbewerben und den Produktständen findet im großen Showring in der Haupthalle ein durchgehendes Showprogramm statt. Ob Vorführungen einer Rettungshundestaffel, Hundecomedy, Dog Dancing, „Flyball“ oder Frisbee-Werfen – man kann mit seinem Vierbeiner eindeutig viel mehr unternehmen, als im Park „Gassi“ zu gehen.
Die Eintrittspreise gelten für Mensch und Hund: Ein Erwachsener zahlt sechs Euro, mit einem Besucherhund (der einen gültigen Impfpass haben muss) acht Euro. Familien bis zu fünf Personen sind mit zwölf Euro dabei, Kinder mit drei Euro. Am Sonntag ist die Messe von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet. Das durchgehende Showprogramm beginnt um 10 Uhr.