Am 19. September 2012 veranstalten die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) und die Stadt Speyer einen Vortragsabend über die Reise des Arbeitskreises Fujian-Rheinland-Pfalz in die chinesische Küstenprovinz Fujian. Dort liegt auch die neue chinesische Partnerstadt von Speyer, Ningde. Das Motto der Reise im Februar 2012 lautete „Keine Wirtschaftspartnerschaft ohne Sozialstandards“ und soll auf die teilweise prekären Arbeitsbedingungen in chinesischen Fabriken aufmerksam machen.
Referent ist Fritz Hofmann, ehemaliger BASF-Betriebsrat, der selbst an der Reise teilgenommen hat. Unterstützt von Fotos und einem Film wird er im Haus der Vereine auf dem Normand-Gelände berichten. Los geht’s um 19:30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Die 12 Teilnehmenden dieser Reise, VertreterInnen von Kirchen, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen, hatten verschiedene Termine in den Städten Xiamen, Fuzhou und Quanzhou sowie auf dem Land. Sie besuchten die Schokoladenfabrik eines rheinland-pfälzischen Unternehmens, eine Schuhfabrik, und trafen sich mit Arbeiterinnen eines adidas-Zulieferers und eines MigrantInnen-Zentrums. Aber auch Gespräche mit dem Allchinesischen Frauen- und Gewerkschaftsverband, NGO-VertreterInnen sowie UniversitätsprofessorInnen standen auf dem Programm.
Als größte Probleme zeigten sich die zunehmende soziale Kluft zwischen arm und reich sowie Land und Stadt, die vielen Millionen zurückgelassener Kinder der so genannten Wanderarbeiter und die nicht-existenzsichernden Löhne. Beleuchten wird Fritz Hofmann auch die Unterbringung der ArbeiterInnen in den Unternehmen, wo sie oft zwangsläufig wohnen müssen.
Der Arbeitskreis Fujian ist ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen und Gruppen aus dem kirchlichen, gewerkschaftlichen und entwicklungspolitischen Bereich. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die seit 1989 bestehende Wirtschaftspartnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Fujian kritisch zu begleiten. Dabei stehen Fragen der Einhaltung von Sozialstandards, insbesondere in der Provinz Fujian, und die unternehmerische Verantwortung in Deutschland im Vordergrund.