450 Jahre Teresianischer Karmel: Gottesdienste in Hauenstein und Speyer am 24. August

Vor 450 Jahren nahm der Teresianische Karmel – ein Reformzweig des Ordens der Karmeliten – seinen Anfang. Die Karmelklöster in Hauenstein und Speyer feiern das Jubiläum mit Gottesdiensten am Freitag, 24. August. In Speyer zelebriert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann um 6.45 Uhr die heilige Messe, eine festliche Vesper steht um 16 Uhr auf dem Programm.

In Hauenstein wird eine heilige Messe um 7.30 Uhr gefeiert, eine Vesper mit Pater Florian Florek (München) um 16 Uhr. Zu allen Gottesdiensten laden die Ordensfrauen die Gläubigen herzlich ein.

Der Teresianische Karmel – auch als "Unbeschuhter Karmel" bekannt – geht auf die heilige Teresa von Avila zurück. Am 24. August 1562 gründete sie im spanischen Avila das erste Kloster, das wieder zur Strenge der ursprünglichen Ordensregel zurückkehrte.

Auch heute leben die Karmelitinnen in persönlicher Armut und strenger Klausur, nach Ablegung der Gelübde verlassen sie nur noch in Ausnahmefällen das Kloster. Ihr Tagesablauf ist bestimmt von den täglichen Gottesdiensten, Gebet, Stillschweigen, Meditation und nicht zuletzt der Arbeit, da sie nach der Ordensregel für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen müssen. So ist dem Hauensteiner Karmel eine Hostienbäckerei angegliedert, in der jährlich fünf Millionen Hostien hergestellt werden. Außerdem verkaufen die Schwestern Karten und Meditationsschriften, verzieren Kerzen, bauen Obst und Gemüse für den Eigenbedarf an. Auch in Speyer fertigen die Schwestern Kerzen, Spruchkarten und Kunstgegenstände, die in einem Vorraum des Klosters verkauft werden; im Übrigen leben sie von den Produkten ihres Gartens. Dass dieses Leben alles andere als weltfremd ist, zeigen nicht zuletzt die vielen Besucher, die bei den Ordensfrauen geistliche Begleitung und Rat suchen.

Im Gegensatz zu anderen Ordensgemeinschaften plagen die Karmelitinnen keine Nachwuchssorgen. Der Speyerer Karmel wurde 1986 Jahren errichtet, weil der Karmel im westpfälzischen Hauenstein nicht mehr alle Interessentinnen aufnehmen konnte. Doch auch das Kloster am Germansberg war bald zu klein. Im Christus-Jubiläumsjahr 2000 zogen 13 Karmelitinnen aus Speyer nach Wemding in der Diözese Eichstätt, um dort ein ehemaliges Kapuzinerkloster mit neuem Leben zu erfüllen.