Feuerwehr und Gefahrstoffzug üben bei ACC BEKU

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Die Feuerwehr Edenkoben und der Gefahrstoffzug SÜW übten am Samstagvormittag auf dem Firmengelände der ACC BEKU GmbH im Industriegebiet von Edenkoben. Unter nachgestellten Bedingungen wurde einen Chemikalienunfall geprobt und die betriebsinterne Alarmorganisation sowie die Zusammenarbeit zwischen Betrieb und Feuerwehr getestet.

Um die Übung so realitätsnah wie möglich durchzuführen, wurde mit den Mitarbeitern der ACC BEKU ein Szenario vereinbart, das Folgendes vorsah: Im Bereich der Abfüllanlagen für leicht entzündliche Stoffe ereignet sich eine Verpuffung. Dadurch werden mehrere Mitarbeiter – dargestellt von ACC BEKU-Mitarbeitern, die vor der Übung mit realistisch aussehenden Verletzungen „geschminkt“ wurden – verletzt und es kommt zu einem Folgebrand im Bereich der Produktionsanlage. Aus einem beschädigten Mischbehälter tritt ein zunächst noch unbekannter Gefahrstoff aus.

Aufgrund der Lagemeldung wurde sogleich der Gefahrstoffzug des Landkreises Südliche Weinstraße alarmiert, der wenige Minuten später unter der Leitung von Gefahrstoffzugführer Jürgen Fink und seinem Stellvertreter Herbert Rieger eintraf. Nachdem bekannt war, dass vier Mitarbeiter noch in der Halle waren, übernahm die Edenkobener Wehr die Menschenrettung sowie die Brandbekämpfung in der Halle. Innerhalb kurzer Zeit konnten die Verletzten aus dem Gefahrenbereich gerettet und an den Rettungsdiensten, vertreten durch die Helfer der DRK-Ortsvereine Edenkoben und Maikammer, übergeben werden. Nachdem die Brandbekämpfung und die Entrauchung der Halle abgeschlossen waren, konnte der Gefahrstoffzug mit der Aufnahme des ausgetretenen Gefahrstoffes beginnen. Mit speziellen Chemikalienschutzanzügen ausgestattet gingen mehrere Trupps in die Produktionshalle vor, wo sie die ausgelaufenen Chemikalien mittels säurebeständigen Pumpen in bereitgestellte Auffangbehälter pumpen konnten. Im Außenbereich wurde in der Zwischenzeit eine mobile Dekontaminationsstelle aufgebaut, in der die Schutzbekleidung der Einsatzkräfte einer Grobreinigung unterzogen wurde, um zu verhindern, dass sich eventuell anhaftende Reste von Gefahrstoffen in die Umgebung verbreiten. Parallel dazu wurden vorhandene Proben mittels der mobilen Messtechnik analysiert. So konnte eine Aussage über die Gefahren getroffen werden, die von den verunfallten Stoffen ausgehen.

Bei der abschließenden „Manöverkritik“ konnte Gefahrstoffzugführer Jürgen Fink einen insgesamt guten Übungsverlauf bescheinigen. Gerade bei Einsätzen in Betrieben, in denen mit Gefahrstoffen umgegangen wird, ist die Feuerwehr auf die Kenntnisse des Betreibers angewiesen. Diese Zusammenarbeit, bei der die benötigten Informationen schnell zur Verfügung gestellt werden müssen, habe, so Fink, „vorbildlich funktioniert“.

Für die Firma ACC BEKU GmbH, die seit 2008 in Edenkoben einen neu errichteten Standort zur Herstellung und Abfüllung brennbarer Flüssigkeiten betreibt, war die Übung ein wichtiger Baustein des jährlichen Sicherheitsschulungsplans. Sowohl die Mitarbeiter als auch die Geschäftsleitung waren vom Ablauf und der Professionalität aller Beteiligten sehr angetan. „Es war wichtig und sehr gut, diese Übung durchzuführen. Nun wissen wir, dass wir uns im Ernstfall auf unsere Partner bei der Feuerwehr und beim Gefahrstoffzug verlassen können und welche Informationen gefordert sind. Damit ist ein wichtiger Baustein in unserem Sicherheitskonzept erprobt“, resümiert Matthias Kunz, Geschäftsführer von ACC BEKU.