Schwere Ausschreitungen beim 20. Kurdischen Kulturfestival auf dem Mannheimer Maimarktgelände

Heute (08.09.12) fand das 20. Kurdische Kulturfestival auf dem Mannheimer Maimarktgelände statt. Die Veranstaltung wurde von ca. 40.000 Teilnehmern besucht.

Im Verlauf der Veranstaltung wurden bei Personenkontrollen in der Umgebung des Veranstaltungsorts 31 Personen vorläufig festgenommen und jeweils ein Ermittlungsverfahren (25 x Verstoß gegen das Vereinsgesetz, 5 x Verstoß gegen das Waffen-Gesetz und 1 x Beleidigung) eingeleitet. Hierbei wurden 23 Fahnen und 2 T-Shirts mit Symbolen verbotener Organisationen sowie 4 Messer und ein Schlagring sichergestellt.
Daneben kam es auf den Anfahrtswegen beim Anreiseverkehr, insbesondere im Bereich des Autobahnkreuzes Mannheim, zu Verkehrsbeeinträchtigungen.

Gegen 15.20 Uhr wurde die Polizei durch Ordner der vom Veranstalter beauftragten Sicherheitsfirma um Unterstützung bei einer Person, bei der es am Einlass einen lautstarken Streit gegeben hatte, ersucht. Nach bisherigen Erkenntnissen sollte ein 14-jähriger Kurde wegen einer verbotenen Fahne am Betreten des Geländes gehindert werden. Die eingesetzten Beamten wurden beim Eintreffen unvermittelt von hinten angegriffen und in den Rücken getreten. Als weitere Polizeibeamte zur Unterstützung gerufen wurden, wurden Parolen skandiert und die Beamten aus der Menge heraus mit Gegenständen und den dortigen Absperrgittern beworfen. Hierbei kam es von Seiten der Polizei zum Einsatz von Pfefferspray und einem Diensthund. Im Verlauf der Auseinandersetzungen kletterten weitere Personen auf das Dach der dortigen Polizeisonderwache und bewarfen Beamte und Fahrzeuge mit Ziegeln. Hierbei wurden 3 Beamte verletzt und die Heckscheibe von zwei Dienstfahrzeugen eingeworfen.
Daraufhin wurden alle verfügbaren Polizeikräfte im Bereich des Maimarkts zusammengezogen. Aufgrund des von Seiten der Kurden ausgehenden explosiven Gewaltpotentials und der ca. 2500 gewalttätigen oder gewaltbereiten Personen, die zudem von vielen tausend weiteren Veranstaltungsbesuchern lautstark unterstützt wurden, zog der Einsatzleiter alle Kräfte zurück. Dies war die einzige Möglichkeit eine Eskalation der Gewalt von Seiten der Kurden zu verhindern. Weiteres Einschreiten von Polizeibeamten musste aufgrund der anhaltenden Aggression von Seiten der Kurden immer wieder abgebrochen werden. Kurze Zeit später wurden die Polizeikräfte aber auch anwesende Medienvertreter wiederum grundlos massiv mit Steinen, vollen Wasserflaschen, anderen Gegenständen und Feuerwerkskörpern beworfen. Bis zu einer starken Abwanderung gegen 17.20 Uhr wurden die Polizeikräfte immer wieder mit Gegenständen beworfen. Während der schweren Ausschreitungen gelang es den Verantwortlichen der Veranstaltung nicht die eigenen Landsleute zu beruhigen, was die Einsatzmaßnahmen deutlich erschwerte.
Gegen 20.00 Uhr war das Veranstaltungsgelände geleert. Bislang kam es zu keinen weiteren Vorkommnissen.

Die Bilanz der erschreckend aggressiven Ausschreitungen forderten bei den Polizeibeamten zahlreiche Verletzte.
Bislang wurde ein schwerverletzter Polizeibeamte mit einer Rippenverletzung registriert. Bei einem weiteren zunächst als schwer verletzt eingestuften Beamten stellten sich die Verletzungen glücklicherweise als nicht schwerwiegend dar. Daneben wurden aber noch weitere 79 Beamte, insbesondere durch Wurfgeschosse, leicht verletzt. An 13 Fahrzeugen wurde durch Steine, Ziegel sowie weiteren Wurfgeschossen Scheiben eingeworfen oder beschädigt sowie Dellen verursacht. In einem Fall wurde auch ein Blaulicht beschädigt.

Noch am Abend besuchte der baden-württembergische Innenminister, Reinhold Gall, der Inspekteur der Polizei, Gerhard Klotter sowie der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz die Einsatzkräfte, um sich vor Ort ein Bild der Ausschreitungen zu machen.