Kurdenfestival: Stadt Mannheim setzt auf Dialog

Die Stadt Mannheim setzt zwei Tage nach den gewalttätigen Ausschreitungen auf dem Maimarktgelände auf Dialog. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz: „Wir verstehen uns in Mannheim als tolerante Stadt. Basierend auf dieser Tradition entstand 2010 die Mannheimer Erklärung, die auch von kurdischen und türkischen Vereinigungen unterschrieben worden ist“.

Die „Mannheimer Erklärung“ setzt auf einen friedlichen und dauerhaften Dialog. Der OB weiter: „Diesen Dialog dürfen wir uns durch solche Geschehnisse nicht kaputt machen lassen. Wir müssen gerade in einer solch kritischen Situation daran anknüpfen. Wir suchen das Gespräch mit unseren lokalen Akteuren in den nächsten Tagen“.

Kurz wie der für Sicherheit und Ordnung zuständige Erste Bürgermeister Specht betonten, dass die Stadt sich selbstverständlich mehrfach mit der Zulässigkeit der Veranstaltung befasst habe. Es habe insgesamt vier Sicherheitsgespräche zwischen der Stadt, Polizei und Veranstalter gegeben. Dabei sei der Auflagenkatalog der Stadt durch die Veranstalter akzeptiert worden. Unter anderem musste ein professioneller Sicherheitsdienst beauftragt werden, der am vergangenen Samstag auch mit rund 200 Ordnungskräften vor Ort war.

In Abstimmung mit der Polizei sind die städtischen Behörden zu dem Ergebnis gekommen, dass es keine Erkenntnisse gab, die ein Verbot hätten rechtfertigen können. Die Präsenz von 850 Polizisten vor Ort zeige aber auch, dass Polizei und Stadt aus damaliger Sicht ausreichend vorbereitet waren. Vom intensiven Ausbruch der Gewalt jedoch sind Polizei und Stadt überrascht worden. Dafür gab es in der Geschichte dieser Veranstaltung keinen Vergleich. Das kurdische Kulturfestival fand unter anderem auch in Köln und Gelsenkirchen statt. Nach Auskunft dieser Städte verliefen diese Veranstaltungen friedlich.