Weitere Höhepunkte bei „Internationalen Dom-Musiktagen“ in Speyer: „Romanische Nacht“ und Musik der deutschen Renaissance

Das Ensemble „Les Haulz et les Bas“ tritt am Samstag im Speyerer Dom unter dem Motto "frühe Klangwelten" auf.

An diesem Wochenende wartet das Programm der "Internationalen Musiktage Dom zu Speyer" mit weiteren Höhepunkten auf. Für den Samstag (22. September) verspricht Domkapellmeister Markus Melchiori „ein mit Sicherheit einzigartiges Raumerlebnis“: Die fast 1000-jährige Kathedrale wird im Rahmen einer „Romanischen Nacht“ durch eine aufwendige Lichtinstallation in ein Farbenmeer getaucht werden.

Die „Romanische Nacht“, die in Kooperation mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz stattfindet, bietet ab 20 Uhr drei Konzerte unterschiedlicher Prägung. Im ersten wird die erste erhaltene mehrstimmige Messvertonung, die „Messe de Notre Dame“ von Guillaume des Machaut (ca. 1305–1377) erklingen. Das Ensemble „Ordo virtutum“ hat sich auf die Musik der frühen Mehrstimmigkeit spezialisiert und bringt diese Epoche zum Klingen. Gepaart mit gregorianischem Choral, gesungen von der „Schola Cantorum Saliensis“ unter der Leitung von Christoph Keggenhoff, wird die frühe Messe in ihrer aparten Klanglichkeit einen eindrucksvollen Einstieg in den Abend bieten.

Das zweite Konzert bestreitet die „Mädchenkantorei am Dom zu Rottenburg“ mit ihrem Leiter Domkapellmeister Professor Frank Leenen. Hier kommt, ganz im Gegensatz zur mittelalterlichen Musik zuvor, zeitgenössische Chormusik zu Gehör. Unter dem Titel „Elektronik und Spiritualität“ kommt vor allem das Werk „Jetzt!“ von Stephan Böhme zur Aufführung, in dem die gesungene Musik gleichzeitig elektronisch bearbeitet wird. Ein Klangexperiment im Zusammenspiel mit der großen Akustik des Domes.

Den Abschluss des Abends bildet wieder eine Gruppe, die sich der mittelalterlichen Musik verschrieben hat. Das Ensemble „Les Haulz et les Bas“ hat sich seit 1993 auf die Aufführung historischer Bläsermusik aus Mittelalter und Renaissance spezialisiert. In detektivischer Kleinarbeit rekonstruieren die Künstler die Musik der Stadtpfeifer und der mittelalterlichen Höfe für Schalmei, Pommer und Zugtrompete – der Alta Capella. Zwischen den Konzerten gibt es eine kleine Bewirtung mit Wein und Brezeln auf der Südseite des Domes durch den Dombauverein.

Am Sonntag, 23. September, ist bereits um 16 Uhr ist das „Vocalensemble Rastatt“ mit seinem Leiter Holger Speck zu Gast bei den Musiktagen. Zur Aufführung kommen die „Musikalischen Exequien“, eine deutsche Trauermusik aus der Feder von Heinrich Schütz (1585-1672). Diese Begräbnismusik gehört zu den bedeutendsten Werken des Renaissance-Komponisten und ist ein Zeugnis der Auseinandersetzung mit den menschlichen Bedrängnissen während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

Karten für beide Veranstaltungen sind jeweils eine Stunde vorher an der Tages- bzw. Abendkasse erhältlich.