Jugendarbeit soll von Kooperation profitieren

Wenn in diesen Tagen 54 Mädchen und Jungen aus Oppau, Edigheim und Pfingstweide mit 20 ehrenamtlichen Betreuern aus der Region gemeinsam zur Konfirmandenfreizeit aufbrechen, verdanken sie diese „Gruppenreise“ nicht zuletzt einem Kooperationsvertrag, den die drei Kirchengemeinden kürzlich unterschrieben haben. Darin ist u.a. ausdrücklich von einer Stärkung der gemeinsamen Kinder-, Jugend- und Konfirmandenarbeit die Rede.

Die Zusammenarbeit in vielen Bereichen, wie sie jetzt vertraglich festgeschrieben wurde, ist im Ludwigshafener Norden schon seit Jahren gute Tradition, sagen die Pfarrerinnen und Pfarrer Susanne Seinsoth und Birgit Kiefer (Oppau), Reinhild Burgdörfer und Stefan Müller (Edigheim) sowie Frank Wolf (Pfingstweide). Dass dies jetzt in einem Kooperationsvertrag stehe, sei einzigartig im Kirchenbezirk Ludwigshafen und könne Modellcharakter haben. Nicht zuletzt sei der Kooperationsvertrag auch dem Rückgang der Gemeindemitgliederzahlen und der Pfarrstellenstreichung von fünf auf drei bis Ende 2013 geschuldet.

„Die Konfirmanden werden ab dem Jahrgang 2012/2014 gemeinsam geführt“, heißt es in dem fünfseitigen Kooperationsvertrag. Konfirmiert werde jedoch wie bisher in den jeweiligen Gemeinden. Ein gemeinsamer Ausschuss für Kinder- und Jugendarbeit und gemeinsame jährliche Sitzungen der Presbyterien, eine aufeinander abgestimmte Gottesdienst- und Pfarrdienstordnung sind weitere Merkmale des Schriftstücks. Vieles von dem, was der Vertrag vorsieht, wie etwa Predigtreihen und Regionengottesdienste, sei seit Jahren gewachsen, sagt Seinsoth. Geplant seien gemeinsame Feste sowie regelmäßige Kontakte der Presbyterien. Am 1. Advent soll der erste gemeinsame Gemeindebrief erscheinen und gleichzeitig ein Ideenwettbewerb zu seiner Namensgebung starten.

2010 hatten Oppau, Edigheim und Pfingstweide eine Lenkungsgruppe für die weitere Zusammenarbeit eingerichtet. Der Organisationsberater Steffen Bauer vom Institut für Personalberatung, Organisationsentwicklung und Supervision (IPOS) der hessisch-nassauischen Landeskirche hat die Pfarrer und Presbyter bei dem Prozess begleitet. „Ohne das große Engagement und den ehrenamtlichen Einsatz der Presbyter und Presbyterinnen wäre der Vertrag nicht zustande gekommen“, sagen die Pfarrerinnen Birgit Kiefer und Susanne Seinsoth und betonen: „Kooperation heißt nicht Fusion. Jede Kirchengemeinde bleibt eigenständig und behält ihr eigenes Presbyterium“.