Rheinhauptdeich zwischen Leimersheim und Sondernheim wird ausgebaut

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Der Ausbau des vorderen Rheinhauptdeiches zwischen Leimersheim und Sondernheim in der Hördter Rheinniederung hat begonnen. Den symbolischen Spatenstich vollzogen u. a. Umweltministerin Ulrike Höfken, Landrat Dr. Fritz Brechtel und Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, am Mittwoch, den 17. Oktober.

Die Kosten in Höhe von 6,2 Mio. Euro für den Ausbau trägt das Land Rheinland-Pfalz mit Unterstützung durch die Europäische Union. Ministerin Ulrike Höfken erklärte, dass der jetzt beginnende Deichausbau auf sechs Kilometer Länge „Teil des Gesamtkonzepts zur Verbesserungen des rheinland-pfälzischen Hochwasserschutzes am Oberrhein ist“.

„Hochwasserschutz spielt im Landkreis Germersheim seit jeher eine bedeutende Rolle“, betonte Landrat Brechtel. Der Landkreis Germersheim leistet bereits zur Erreichung eines 200-jährigen Hochwasserschutzes einen bedeutenden Beitrag: Mit den Taschenpoldern Stixwörth, Wörth-Neupotz und der Deichrückverlegung bei Germersheim wurde bereits ein Retentionsvolumen von rund 23 Mio. m3 geschaffen. „Das heißt, dass der Kreis fast 50 % der gesetzlichen Verpflicht des 200-jährigen Hochwasserschutzes von Rheinland-Pfalz abdeckt“, so Brechtel.

2012 haben die Kreise Germersheim und Südliche Weinstraße sowie die Stadt Landau zudem eine Hochwasserpartnerschaft gegründet, um gemeinsam in der Bevölkerung das Bewusstsein um das permanente Hochwasserrisiko und um die Notwendigkeiten des vorsorgenden Hochwasserschutzes auch entlang der Seitengewässer zu schärfen bzw. zu verbessern.

Landrat Brechtel: „Der Hochwasserschutz ist im Kreis so gut wie niemals zuvor in seiner Geschichte. Dazu kommt, dass wir gleichzeitig Hochwasserschutz für alle Unterlieger, von Speyer über Köln bis in die Niederlande, betreiben. Das ist ein immenser Solidarbeitrag, den unsere Gemeinden leisten. Im Gegenzug vertrauen wir darauf, dass die zugesagten akzeptanzverbessernden Maßnahmen ebenfalls zügig umgesetzt werden“.

Die Baumaßnahme „Reserveraum für Extremhochwasser Hördter Rheinauen“ soll ein weiterer Meilenstein werden. Auf rund 870 ha Fläche können bei Extrem-Hochwasser bis zu 36 Mio. m³ Wasser zurückgehalten werden.

„Dem Projekt vorausgegangen war ein umfassender Beteilungs- und Moderationsprozess“, erklärte Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz und erläuterte den weiteren Ablauf: „Mit der Planung soll 2013 begonnen werden. Zusätzlich finden immer wieder Gespräche mit den regionalen Vertretern statt wegen der Regelung des zu erwartenden Baustellenverkehrs.“ Seimetz hob außerdem die beiden Planungsprojekte „Revitalisierung des Rheinvorlands“ in Leimersheim und Germersheim, die als flankierende Projekte in diesem Rahmen ebenfalls in einem offenen Planungsprozess entwickelt würden, vor und bedankte sich beim Landkreis Germersheim und dessen Gemeinden für das vorbildhafte Engagement in Sachen Hochwasserschutz.

Abschließend zeigt sich Landrat Dr. Fritz Brechtel froh, „dass die Landesregierung beim Planfeststellungsverfahren unsere Anliegen übernommen hat. Dazu gehören die Forderungen, zunächst den Rheinhauptdeich komplett auszubauen, um dem Sicherheitsbedürfnis der Bürger nachzukommen, Materialtransport nicht durch Ortschaften zu führen und Akzeptanz fördernde Maßnahmen umzusetzen.“ Auch dankt Brechtel den beteiligten Gemeinden, insbesondere Hördt, Leimersheim, Kuhardt und Germersheim.