„K-Einbruch“ – Bundesweite Aufklärungskampagne für mehr Sicherheit

Die bundesweite Kampagne K-Einbruch ist gestartet

Mehr als ein Drittel aller Einbrüche scheitern durch gesicherte Häuser oder Wohnungen – oder durch eine aufmerksame Nachbarschaft. Mit der Umstellung auf die Winterzeit startete die bundesweite Kampagne „K-Einbruch“. Unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich will die Polizei in allen Bundesländern Bürgerinnen und Bürger für das Thema Einbruchsprävention sensibilisieren. Polizeipräsident Wolfgang Fromm und Fritz Walter, Leiter des Zentrums für Polizeiliche Prävention in Ludwigshafen, erläuterten in einer Pressekonferenz die Hintergründe und Angebote der Kampagne.

Die Aktion soll an die „Eigenverantwortlichkeit appellieren“, so Polizeipräsident Fromm. Um die breite Bevölkerung für die Thematik zu sensibilisieren und so langfristig die Einbruchszahlen zu reduzieren, informiere die Polizei bürgernah über Möglichkeiten der Prävention. Bis zum Frühjahr 2013 werden mehrere Aktionstage stattfinden. Schon am kommenden (verkaufsoffenen) Sonntag wird es im Rathauscenter, in der Rheingalerie, am Berlinerplatz und im Polizeiladen in der Bismarckstraße Infostände geben.

Rheinland-Pfalz und auch der hiesige Rhein-Pfalz-Kreis stünden zwar im bundesweiten Vergleich sehr gut da. Die Fallzahlen seien geringer, die Aufklärungsquote höher als der Bundesdurchschnitt. Doch es bestehe kein Grund zur Sorglosigkeit. Gelegenheitstäter und reisende Banden könnten praktisch überall zuschlagen. Mit kleinen Verhaltensänderungen und nicht unbedingt kostspieligen technischen Vorkehrungen erhöhe sich die Chance, dass ein Einbruch beim bloßen Einbruchsversuch bleibt.

Im Bundesschnitt erfolge alle 4 Minuten ein Einbruch. In Rheinland-Pfalz alle 102 Minuten, im Rhein-Pfalz-Kreis alle 504 Minuten. Der Schaden durch Einbrüche liege in und um Ludwigshafen bei ca. 2,3 Millionen Euro jährlich. Der immaterielle Schaden wiege aber oft schwerer, erklärte Fromm. Denn die Täter dringen in die Privatsphäre ein, wühlen in den persönlichsten Sachen und stehlen womöglich Gegenstände, an denen Lebenserinnerungen hängen.

1041 Einbruchsdelikte habe man im Kreis für das Jahr 20122 registriert. Dabei sei es in 48,1% der Fälle beim versuchten Einbruch geblieben.

Die Polizei unterscheide „Vor-, Haupt- und Nachtatphase“ bei einem Einbruch, so der Leiter des Zentrums Polizeiliche Prävention Fritz Walser. Für jede Phase könne man einen Beitrag leisten, um die Tat als solche zu vereiteln oder wenigstens die spätere Aufklärung zu erleichtern. Durchschnittlich 3 Minuten nehme sich ein Einbrecher Zeit, um in eine Wohnung oder ein Haus einzudringen. Je länger es also dauere, ein Gelände unbemerkt zu betreten und eine Tür oder ein Fenster aufzubrechen, desto unwahrscheinlicher werde ein Einbruch.

Die Täter, in der Regel Seien es Männer, kommen meistens durch schlecht gesicherte Fenster und Türen in Häuser oder Wohnungen. „Wodurch denn sonst?“, könnte man da sagen, aber diese Erkenntnis ist nicht trivial, sondern sollte zur vernünftigen Sicherung dieser Eingänge motivieren. Selbst kleine Verhaltensänderungen können hier die Sicherheit erhöhen. Auch beim kurzzeitigen Verlassen der Wohnung sollten die Fenster nicht gekippt bleiben, betonte Kriminaloberkommissar Ralf Seiler. Zumal auch vonseiten der Versicherung ein gekipptes Fenster zu großen Verlegenheiten führen könne.

Bei Oberkommissar Seiler und seinen Kolleginnen und Kollegen kann man sich im Präventionszentrum in der Bismarckstraße 116 von beiden Seiten dem Einbruchsthema nähern. Ein Selbstversuch mit einem handelsüblichen Schraubenzieher kann zeigen, wie leicht man eine Balkontür aufhebeln kann – und zwar überraschend leicht.

Kern der bundesweiten Kampagne „K-Einbruch“ ist aber ein neuer Internetauftritt. Er bietet produktneutrale Informationen der Polizei zum Einbruchschutz, ein „interaktives Haus“ mit Tipps, wie man sein Heim sichert sowie Verlinkungen zu Kooperationspartnern. Hier schon einmal die wichtigsten Tipps:

  • Wenn Sie Ihr Haus verlassen – auch nur für kurze Zeit – schließen Sie unbedingt Ihre Haustür ab
  • Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster!
  • Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck!
  • Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus.
  • Achten Sie auf Fremde in der Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück.
  • Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit.

www.k-einbruch.de

www.einbruchschutz.polzei-beratung.de