Jahresabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr Ludwigshafen

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Am Samstag den 10. November fand die alljährliche Jahresabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr statt. Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr und Rettungskräften der Hilfsorganisationen probten ca. 80 Einsatzkräfte den Ernstfall. Als Szenario hatten sich die Verantwortlichen einen Brand im Obergeschoss sowie im Keller einer Einrichtung für behinderte Menschen ausgedacht. Da es sich um hilflose Personen handelt, wurden die Helfer vor Ort vor eine besondere Herausforderung gestellt.

Pünktlich um 10 Uhr und bei strömenden Regen begann die Übung im Hedy-Erlenkötter-Haus der Lebenshilfe Ludwigshafen in der Mörikestraße 20-22. Kurz nach Alarmauslösung traf die freiwillige Feuerwehr Ruchheim ein und begann mit der Koordinierung des Einsatzes. Die gesamte Übung fand unter den wachsamen Augen von Oberbrandrat Stefan Bruck und weiteren Führungskräften statt, die sich während des Fortgangs der Übung zufrieden über die getroffenen Maßnahmen und den Einsatzablauf zeigten.

Diesmal war die Herausforderung deutlich größer, als bei früheren Übungen. Mit ca. 60 hilflosen Patienten, die teilweise bettlägerig sind und schnell gerettet werden mussten, hatten die Helfer alle Hände voll zu tun. Ein gesondert abgestellter Mitarbeiter spielte während des gesamten Ablaufs zusätzlich den "nervenden" Pressemenschen und versuchte die Kräfte immer wieder mit Fragen zu behindern.

"Leider erleben wir eine solche Situation regelmässig, so dass wir dies in unsere Übung mit einbauen mussten" sagte Oberbrandrat Bruck zu der anwesenden Presse.

Das Übungsszenario stellte sich folgendermaßen dar:

Es gibt eine starke Rauchentwicklung im Untergeschoss, ein Mitarbeiter der Einrichtung ist wegen des Rauchs bewusstlos geworden, ein zweiter schwebt in Gefahr. Nach kurzer Zeit entsteht zusätzlich ein Brand in einem Zimmer in der zweiten Etage. Mehrere Bewohnerinnen und Bewohner sowie Personal des Hauses befinden sich in einer gefährlichen Lage. Die Brandbekämpfung läuft parallel an zwei Fronten. Es muss evakuiert werden. Eine Einsatzgruppe der Sanitäter errichtet ein Zelt für die Betroffenen und kümmert sich um Verletzte. Beginn der Einsatzübung ist etwa um 10 Uhr. Während der gesamten Übung steht ein Rettungswagen des DRK zur Übungsüberwachung bereit. Im Anschluss an die Übung, die bis circa 11.30 Uhr läuft, findet vor Ort eine erste Aussprache zwischen den Führungskräften statt. Die Übung wird danach auf der Wache in Ruchheim beendet und ausgewertet.

In Minutenschnelle füllte sich der Vorplatz am Eingang der Einrichtung und die ersten Bewohner wurden, begleitet von Mitarbeitern des Heimes und der Feuerwehr zum gegenüberliegenden Sammelplatz gebracht. Von hier aus wurden sie dann zur weiteren Betreung ins Behindertenzentrum in die Karl-Lochner Straße begleitet.
In der Zwischenzeit drangen die Feuerwehrkräfte ins verrauchte Gebäude ein und begannen mit der Rettung der verletzten Personen. Dabei wurden bettlägerige Bewohner mit Tragen nach draußen verbracht.

Die Fahrzeuge und Helfer des Rettungsdienstes trafen ein. Mittlerweile begannen die Helfer der Sanitätseinheiten das mitgebrachte Zelt für die Erstversorgung der Verletzten aufzubauen.

Vom Zeitpunkt der Alarmauslösung bis zum Übungsende vergingen ca. 40 Minuten.

"Eine sehr gute Zeit, wenn man bedenkt, dass die Feuerwehr noch ca. 10 Minuten für die Anfahrt benötigte. Damit sind wir mehr als zufrieden. Die komplette Räumung des Hauses und die Brandbekämpfung, in ca. 30 Minuten, ist ein sehr guter Wert. Wir haben ein paar, wenige Kleinigkeiten festgestellt, die wir besprechen müssen. Ansonsten war die Übung erfolgreich", sagte uns Oberbrandrat Bruck abschließend.

Beteiligte bei der Übung:

Freiwillige Feuerwehr der Stadt Ludwigshafen

  • Einheit Ruchheim 19 Feuerwehrkräfte
  • Einheit Stadtmitte 20 Feuerwehrkräfte
  • Einheit Oppau 11 Feuerwehrkräfte

Hilfsorganisationen waren vertreten durch:

  • 1  SEG -Sanität DRK mit 9 Kräften
  • 1 SEG-Betreuung DRK mit 5 Kräften
  • 1 SEG Betreuung ASB – MHD mit 9 Kräften

SEG = Schnell-Einsatz-Gruppe

  • 1 Organisatorischer Leiter Rettungsdienst

Abschliessend erhielten wir von Oberbrandrat Bruck noch folgende Email-Mitteilung:

Es gab 10 Verletzte welche von der SEG-Sanität im Schnelleinsatzzelt betreut wurden. 45 Personen wurden aus dem Gebäude evakuiert und ins Behindertenzentrum in die Karl-Lochner Straße verbracht und dort durch die SEG-Betreuung versorgt. Übungsbeginn: 10:00 Uhr.  Gesamtübungsende: 11:35 Uhr. Ab 12:30 Uhr gemeinsames Mittagessen aller Einheiten bei der Feuerwehr in Ruchheim.

Bei der Nachbesprechung wurde ein positives Resumee aller Beteiligten geäußert, die Feuerwehr wird versuchen solche Szenarien bei anderen Objekten zu wiederholen, um das Zusammenspiel einer so großen Anzahl von Hilfskräften unter Realitätsbedingungen beüben zu können.