Landessynode: Doppelhaushalt und Klimaoffensive

Tagung vom 22. bis 24. November in Speyer – Finanzdezernentin: Einsparbemühungen fortsetzen

Der Doppelhaushalt für die Jahre 2013 und 2014 und ein Integriertes Klimaschutzkonzept, das die Evangelischen Kirche der Pfalz im Rahmen einer Klimaoffensive auf den Weg gebracht hat, stehen im Mittelpunkt der Landessynode vom 22. bis 24. November 2012 in Speyer. Auf dem Programm der öffentlichen Tagung steht auch die Wahl eines geistlichen Oberkirchenrates. Zur Wiederwahl steht der derzeitige Amtsinhaber, Oberkirchenrat Gottfried Müller, dessen Amtszeit mit Ablauf des Jahres 2012 endet. Müller ist außerdem Stellvertreter des Kirchenpräsidenten, so dass auch dafür seine Wiederwahl ansteht.

Die Konsolidierung des landeskirchlichen Haushaltes schreite deutlich voran und sei auf der Linie dessen, was die Landessynode mit der mittelfristigen Finanzplanung und dem Strategiepapier beschlossen habe, sagte Kirchenpräsident Christian Schad bei der Vorstellung des Synodenprogramms. Das zeige sich beispielsweise – auch „schmerzhaft“ – im Personalbereich und beim Projekt „Organisationsentwicklung im Landeskirchenrat“. Zu diesem Prozess wird der Synode ein Zwischenbericht vorgelegt.

Die Evangelische Kirche der Pfalz will den Ausstoß an Kohlendioxid (CO₂) bis zum Jahr 2015 um 25 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2005 mindern. 2005 betrug der CO₂-Ausstoß nach Angaben von Finanzdezernentin Karin Kessel 51.500 Tonnen, bis 2015 sollen die Treibhausgasemissionen auf 38.500 Tonnen reduziert werden. Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, enthält das Integrierte Klimaschutzkonzept, das der Synode zur Beschlussfassung vorliegt. Das Konzept sieht u.a. die befristete Einstellung eines Klimaschutz-Managers vor sowie die nachdrückliche Empfehlung an die Kirchengemeinden und Kirchenbezirke, sich aktiv an der Umsetzung der Ziele zu beteiligen.

Mit der Reduzierung von CO₂-Emissionen werde man neben den ökologischen Aspekten auch ökonomische und soziale Synergieeffekte gewinnen. Der Erhalt einer lebenswerten Umwelt für zukünftige Generationen sei ein fester Bestandteil der Grundprinzipien der evangelischen Kirche, erklärt die Oberkirchenrätin. Das gesetzte Ziel sei erreichbar. Seine Realisierung bedeute zwar eine Kraftanstrengung, „aber der Aufwand ist überschaubar und realisierbar“. Kessel nennt als Beispiele regenerative Energieerzeugung, die Steigerung des Ökostrombezugs von bisher sieben auf 30 Prozent oder die stärkere Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für die Wege zur Arbeit. Das Integrierte Klimaschutzkonzept wurde mit Hilfe des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) vom Umwelt-Campus in Birkenfeld sowie der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) erstellt.

Klimaschutzmaßnahmen fließen auch in die Planungen der Etats 2013 und 2014 ein. Mit ihrem Haushaltsplanentwurf folge die Landeskirche weiterhin strikt dem Eckpunktepapier und der Finanzplanung bis 2018, sagte Finanzdezernentin Karin Kessel. Der Etat 2013 und 2014 der Evangelischen Kirche der Pfalz ist mit jeweils rund 157,5 Millionen Euro veranschlagt. Trotz der positiven Entwicklung beim Kirchensteueraufkommen – 2013 rechnet Kessel mit 99,4 Millionen und 2014 mit 98,67 Millionen Euro – müssten die beschlossenen Einsparvorgaben zwingend umgesetzt werden. Die Ergebnisse der von der Synode im Frühjahr erarbeiteten Portfolioanalyse schlagen sich in diesem Doppelhaushalt noch nicht nieder. Sie sollen, wie von der Landessynode beschlossen, in die Etats der Jahre 2015 und folgende einfließen.

Hinweis: Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz tagt vom 22. bis 24. November 2012 in der Evangelischen Diakonissenanstalt in Speyer, Hilgardstraße 26. Die Plenarsitzungen beginnen am Donnerstag um 10.45 Uhr, am Freitag und Samstag jeweils um 9 Uhr. Die Tagungen sind öffentlich.