Die Kriminalpolizei warnt vor Skimming

img-125026-Kameraloch.jpg

Der Begriff Skimming steht für das Ausspähen für Kontodaten mittels manipulierter Kartenleser und Tastaturen oder Minikamaras. Das Ziel von Skimming ist es, mit gefälschten Zahlungskarten illegal Bargeld von den Konten einer möglichst großen Anzahl Geschädigter abzuheben.

Skimming setzt sich aus drei rechtlich unterschiedlich zu bewertenden Tatbeiträgen zusammen, die immer über Staatsgrenzen hinweg vorgenommen werden. Zuerst werden die Zahlungskartendaten und PIN illegal abgeschöpft. Hierzu werden technische Hilfsmittel wie Skimmer als Ausleseeinheit und Kameraleiste oder PIN-Pad verwendet. Die Täter passen dabei ihre Hilfsmittel ständig an die technischen Entwicklungen der Geldausgabegeräte an. Danach werden die illegal erlangten Kartendaten zumeist via Internet an Mittäter ins Ausland übermittelt, die dann sogenannte „White Plastics“ (gefälschte Zahlungskarten) herstellen. Zuletzt erfolgt das „Cashing“. Hierbei werden dann im Ausland möglichst hohe Bargeldbeträge von den Konten der Geschädigten abgehoben.

Auch in Mannheim kommt es immer wieder zu Skimming-Fällen. In diesem Jahr wurden bislang 18 Fälle (2011: 33 Fälle) registriert. Zuletzt kam es zwischen 26.10.12 und 01.11.2012 zu mehreren Fällen in Bankfilialen im Bereich der Stadtteile Sandhofen, Schönau und Gartenstadt. Hierbei wurden Kameraleisten zum Ausspähen der PIN und Skimmingeinheiten zum Erlangen der Kartendaten an den Geldausgabegeräten angebracht. Aufgrund der sofortigen Sperrungen der Kartendaten kam es bislang zu keinen erfolgreichen Geldverfügungen aus dem Ausland.

Die Kriminalpolizei rät daher, beim Abheben von Bargeld an den Geldausgabegeräten der Banken besonders vorsichtig zu sein. Beim Entdecken irgendwelcher Auffälligkeiten oder verdächtiger Personen, die an den Ausgabegeräten manipulieren, bitte sofort die Polizei über die Rufnummer 0621/174-0 oder den Notruf 110 informieren.

Nachfolgend noch einige Hinweise, die verhindern können, dass Sie Opfer eines „Skimmingangriffs“ werden:

– Benutzen Sie soweit möglich immer denselben Geldautomaten für Abhebungen, so dass Ihnen mögliche Veränderungen am Gerät auffallen.

– Überprüfen Sie manuell die Tastatur, Leisten und Verblendungen sowie den Kartenschlitz, ob Teile hiervon ein wenig locker sitzen. Nutzen Sie keinen Geldautomaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint wie bspw. angebrachte Leisten oder Verblendungen, abstehende und vor allem lockere Teile, Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz.

– Bei Verdacht auf Manipulation verständigen Sie umgehend die Polizei und das Geldinstitut

– Geben Sie Ihre PIN niemals am Türöffner eines Bankinstituts ein. Kein Geldinstitut verlangt für den Zugang zum Geldautomaten die Eingabe der PIN.

– Achten Sie darauf, dass die Eingabe Ihrer PIN nicht von anderen beobachtet werden kann.

– Sorgen Sie für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden und bitten Sie ggf. den hinter Ihnen stehenden Kunden, Abstand zu halten.

– Decken Sie während der PIN-Eingabe das Tastaturfeld mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (z. B. Geldbörse, Blatt Papier) als Sichtschutz vollständig ab. Das erschwert das „Ausspähen der PIN“ per Kamera oder Foto-Handy erheblich.

– Gehen Sie bitte sorgsam mit Ihren Zahlungskarten um und bewahren Sie die PIN stets getrennt von der Karte auf.

– Sofern Sie im Besitz mehrerer Zahlungskarten sind, sollten Sie den Türöffner eines Bankinstituts nicht mit der gleichen Karte betätigen, mit der Sie anschließend Geld abheben möchten.

– Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und wenden Sie sich bei Auffälligkeiten sofort an Ihre Bank.

– Prüfen Sie, ob Sie den Auslandsverfügungsrahmen Ihres Kartenkontos begrenzen oder sogar auf Null setzen können.

– Ihre Karte – aber auch eine hergestellte Dublette – lässt sich dann im Ausland nur begrenzt bzw. gar nicht einsetzen.

– Bei dem Verdacht der Ausspähung Ihrer Kartendaten lassen Sie bitte umgehend die Karte über Ihre Bank bzw. den bundesweiten Sperr-Notruf unter 116 116 sperren und erstatten Sie sofort Anzeige bei der Polizei.

Weitere Präventionshinweise erhalten Sie auch unter www.polizei-beratung.de