Zeitzeuge einer Gigantomanie – der Berliner Flughafen Tempelhof

Flughafen sein darf er nicht mehr, seit vier Jahren. 2008 wurde das historische Gebäude endgültig geschlossen, leider, möchte man eigentlich sagen, hat es doch eine wechselvolle, aber hochinteressante Geschichte hinter sich. Und war noch voll funktionsfähig – im Gegensatz von ..naja, schweigen wir lieber über diesen Schildastreich.

Zum Ende eines langen „Flughafenlebens“ gelang es dem Mannheimer Professor für Fotografie an der Hochschule Mannheim/Fakultät für Gestaltung Frank M. Göldner den sterbenden Riesen in all seiner monumentalen Schönheit fotografisch und damit für immer fest zuhalten. Entstanden sind nun Aufnahmen der wesentlichen Teile des Komplexes, eine Art Stadt in der Stadt. Göldner hat nicht nur das Wasser- oder Heizkraftwerk des Flughafens fotografiert, sondern auch diverse Sportanlagen, Picknick-Areale und eine Gärtnerei, denn heute ist er ein riesiges Freizeitgelände.

Der Kunstverein Mannheim stellte Göldner seine Räume für einen Überblick über noch Bestehendes oder bereits Vergangenes mit der Ausstellung „Tempelhof oder der Traum vom Fliegen“ zur Verfügung.

Sie vermittelt zahlreiche Einblicke in Bereiche, zu denen Besucher auch heute keinen Zugang haben und natürlich viele, die gar nicht mehr existieren. Auch sollte es möglich sein, einen Überblick über das Areal und seine Ausdehnung zu gewinnen und viele Verweise auf dessen wechselvolle Geschichte entdecken zu können.

Eine nicht nur sehr gelungene, sondern auch eine höchst interessante Schau in Hinblick auf die Geschichte, aber auch wegen der exquisit inszenierten Fotografien Göldners.

Zu sehen seit dem 18. November bis 13. Januar 2013 in der Augustaanlage 58 (Di-So 12 bis 17 Uhr).