Gemeinderat beschließt Sanierung der Güterhallen in der Bahnstadt

Die ehemaligen Güterhallen in der Heidelberger Bahnstadt müssen dringend saniert werden. Der Heidelberger Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am 29. November 2012, dass die notwendigen Baumaßnahmen für knapp 4,5 Millionen Euro durchgeführt werden. Die Hallen sind ein zentraler Kultur- und Veranstaltungsort im neuen Stadtteil Bahnstadt. Nach der Sanierung werden die Hallen zur ortsüblichen Miete vermietet, gegebenenfalls wird der Betrieb auch öffentlich ausgeschrieben.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner betonte in der Diskussion: „Für die Bahnstadt ist eine lebendige Veranstaltungs- und Kultureinrichtung wichtig. Deshalb investieren wir auch langfristig in den Erhalt der Gebäude.“

Mietvertrag um zwei Jahre verlängert
Die derzeitigen Betreiber der Halle 02 können in den nächsten zwei Jahren die Hallen weiter betreiben. Sie erhalten eine Verlängerung ihres Mietvertrags bis Ende 2014. Der bestehende Mietvertrag läuft Ende 2012 aus.

„Die Betreiber der Halle 02 machen tolle Arbeit und ich kann gut verstehen, dass sie dafür auch Planungssicherheit brauchen. Mit einem zweijährigen Mietvertrag haben wir dafür sicherlich einen guten Rahmen geschaffen“, erklärte Würzner.

Überprüfung durch Wirtschaftsprüfer
Der Gemeinderat beschloss zudem, die von den Betreibern der Halle 02 dargestellten Kalkulationen von einer unabhängigen Wirtschaftsprüferkanzlei überprüfen zu lassen. Die Prüfungsgesellschaft soll in Form von Betriebssimulationen darstellen, „welche möglichen Geschäftsmodelle beziehungsweise Konzept- oder Betriebsvarianten […] zu einem wirtschaftlich tragfähigeren Ergebnis führen könnten.“ Das Ergebnis soll im ersten Quartal 2013 vorgelegt werden.

Bis 30. Juni 2013 wird der Gemeinderat dann unter Einbeziehung der Ergebnisse der Wirtschaftsprüfung über einen möglichen, langfristigen Anschlussvertrag für einen Mietvertrag ab 2014 entscheiden.

Hintergrund: Sanierung Halle 02
Damit die Halle02 Bestand haben kann, muss sich zum einen das Konzept der Betreiber an die mit dem Einzug der Bewohner veränderten Umstände anpassen, zum anderen sind bauliche Veränderungen an den Güterhallen erforderlich, um die Anforderungen an den Lärmschutz zu erfüllen. Im Einzelnen sind geplant:

• Die Halle 00 kann unsaniert als Kunsthalle für Ausstellungen erhalten bleiben. Hier sind lediglich notwendige sicherheitsrelevante Baumaßnahmen geplant.

• In den bisherigen Hallen 01 bis 03 sollen zwei neue Veranstaltungsbereiche entstehen, die den Auflagen des Schallschutzgutachtens entsprechen. Der Veranstaltungsbereich 1 bietet Platz für über 1.000 Personen und Bühne, der Bereich 2 Platz für rund 600 Personen.

• Ein gemeinsames Foyer mit Kassen- und Garderobenbereich wird beide Säle erschließen. Die Modernisierung der Hallen kann in kostengünstigem, zweckmäßigem Standard erfolgen – auch um den Charme der historischen Güterhallen zu erhalten. Im Hinblick auf ein möglichst konfliktfreies Verhältnis zwischen Wohnbevölkerung und Musik- und Konzertbetrieb sollen erste bauliche Maßnahmen noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

• Um die Lärmemission zu verringern, wird der Halleneingang künftig auf die Nordseite, also die dem Bahnhof zugewandte Seite, verlegt. Die Öffnungszeiten des Gartenbetriebs sowie weiterer Außengastronomie müssen den allgemeinen Regelungen im Stadtgebiet angepasst werden – in der Regel also bis 22 Uhr.

Für die Neugestaltung der Hallen 01 bis 03 wurden Gesamtkosten von rund 4,1 Millionen Euro ermittelt, für die Halle 00 (KunstHalle) werden die Kosten auf gut 330.000 Euro geschätzt.