Für die Wahrung der Menschenrechte – Schüler sammeln Unterschriften

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Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums setzen sich für Menschenrechte und politische Gefangene ein. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe (AG) „Amnesty International“ haben 195 Petitionsbriefe gesammelt, die nun auf ihren Weg nach China und in den Sudan sind.

Die Gruppe entstand zur Zeit der Feierlichkeiten des 90. Geburtstags von Sophie Scholl im letzten Jahr. Angeregt durch Richard Zurheide, Lehrer für ev. Religion, trifft sich die Gruppe nun regelmäßig, um sich über Themen wie Waffenhandel, Folter oder Asylpolitik auszutauschen und um Aufklärungsaktionen zu planen. So initiierte die Gruppe bereits im vergangenen Jahr eine Unterschriftenaktion auf dem Ludwigshafener Rathausplatz. Auch besuchte der Sänger Sergio Vesely das Scholl-Gymnasium auf Einladung der Schüler. Als junger Mann wurde er Opfer der Pinochet-Regierung und wurde aus politischen Gründen verhaftet.

Die Portokosten für die Protestbriefe werden von der weltweit tätigen Nicht-Regierungs-Organisation „Amnesty International“ (AI) erstattet. Die Schüler versuchen aber mit Verkaufsaktionen ein eigenes kleines Budget zu erwirtschaften.

Nathalie Schäfer und Marvin Strauß, beide in der 13. Jahrgangsstufe, sind von Beginn an dabei. Zwar treffe sich die Gruppe nur ein Mal in der Woche, aber viele Themen würden zuhause vorbereitet, um sie angemessen diskutieren zu können. „Wir wollen unseren Mitschülern nicht moralisch kommen, sondern sie für diese wichtigen Themen sensibilisieren“, so Marvin. Angesichts der vielen Missstände und Ungerechtigkeiten sei es falsch, zu resignieren oder die ersten Schritte von anderen zu erwarten. Jeder könne etwas tun, z. B. auf einen ethisch verträglichen Konsum zu achten, sagte Nathalie.

Mit der diesjährigen Aktion werden der inhaftierte chinesische Rechtsanwalt Gao Zhisheng und die sudanesische Aktivistin Safia Ishaag unterstützt. Zhisheng zähle zu den prominentesten Menschenrechtsverteidigern Chinas. Wegen seines Engagements sei er gefoltert, unter Hausarrest gestellt und über Monate an geheimen Orten festgehalten worden. Ishaag engagierte sich im Sudan für die Jugendbewegeung „Girifna“. Im Februar 2011 sei sie von Mitarbeitern des Geheimdienstes vergewaltigt worden. Als sie an die Öffentlichkeit gegangen ist, habe sie aus ihrer Heimat fliehen müssen.

Die Aktion stelle Zhisheng und Ishaag in den Mittelpunkt, da die junge Sudanesin im Alter der Gymnasiasten sei und so die Unterschiede zur Lebenswelt der europäischen Jugendlichen besonders hervortreten könne, sagten die beiden Schüler. Auf den chinesischen Anwalt fiel die Wahl, da Ludwigshafen plane, auch eine chinesische Partnerstadt zu gewinnen.

http://www.amnesty.de/