Schwimmwesten für das Kirchenschiff

Erster Bürgermeister Specht übergibt Pfarrer Annweiler die neue Rettungsausrüstung

Zum fünfzigsten Geburtstag des evangelischen Kirchenschiffs „Johann Hinrich Wichern“ hat Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht eine Beteiligung der Stadt an neuen Schwimmwesten und Rettungsringen versprochen. Diese überreichte er nun an Schifferseelsorger Peter Annweiler.

„In Schifferkreisen heißt es: ‚Kommst du von der Landseite, bist du Feind, kommst du von der Wasserseite, bist du Freund‘“, erklärte Specht und fuhr fort: „Es ist also wichtig, die Schifferseelsorge und das Kirchenschiff aufrecht zu erhalten um den Kontakt zu den Menschen an Bord herstellen zu können. Darum hat die Stadt auch sofort angeboten, sich an den Kosten der neuen Sicherheitsausrüstung zu beteiligen.“ Die Kollekte des Gottesdiensts zum 50. Geburtstag des Kirchenschiffs im Juli war für die neue Sicherheitsausstattung bestimmt. Specht hatte zugesagt, den gesammelten Betrag so aufzustocken, dass genügend Schwimmwesten und Rettungsringe für das Schiff beschafft werden können.
 
Pfarrer Peter Annweiler macht sich zweimal pro Woche mit seinem 15 köpfigen Team ehrenamtlicher Helfer auf den Weg, um Binnenschiffer zu beraten, zu betreuen und ihnen beizustehen. „Wir warten nicht, bis die Menschen uns finden, sondern wir suchen sie auf – direkt an ihrem Arbeitsplatz auf dem Wasser“, betont Annweiler. „Dabei sehen wir uns auch in der Nachfolge Johann Hinrich Wicherns, dem Gründer der modernen Diakonie und dem Initiator der Schifferseelsorge.“

 Auf dem zur Hafenkirche im Stadtteil Jungbusch gehörenden Schiff werden neben Gottesdiensten im Hafen auch Taufen und Hochzeiten der Schifferfamilien gefeiert. Für Gruppen werden zudem Informationsfahrten angeboten. Die „Johann Hinrich Wichern“ ist bereits seit 1962 in den Häfen Mannheims und Ludwigshafens unterwegs und macht Kapitänen und Mannschaften auf Schiffen an der Mündung des Neckars in den Rhein Angebote zum Gespräch. Zum fünfzigsten Geburtstag erhielt das zwölf Meter lange Motorschiff neben den neuen Sicherheitswesten und dem neuen Rettungsring auch ein neues Funksystem.
 
Neben Mannheim gibt es rund 20 Schifferseelsorge-Einrichtungen in Deutschland, die sich um die Binnenschiffer, die durch ihre besonderen Arbeitsbedingungen wenig soziale Kontakte haben, kümmern und seelsorgerliche Hilfe zu Wasser und an Land leisten.