Kabelfernsehen 2013

Ab 2013 zahlen die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten keine „Einspeiseentgelte“ mehr an die Kabelnetzbetreiber. Mit diesen Entgelten haben sich die Sender in der Vergangenheit an den Kosten für den Aufbau des Kabelfernsehnetzes beteiligt. Wegen der ausbleibenden Zahlungen drohen die beiden großen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland und Unitymedia KabelBW damit, ab Januar viele der öffentlich-rechtlichen Sender aus ihrem Angebot zu nehmen. Während Unitymedia KabelBW noch auf eine einvernehmliche Lösung hofft, hat Kabel Deutschland bereits den gerichtlichen Weg eingeschlagen.

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„Auch wenn die öffentlich-rechtlichen Sender 2013 weiterhin im Kabelnetz empfangbar bleiben, werden Kabelkunden aus Rheinland-Pfalz beim Empfang von Privatsendern ab Jahresbeginn gegenüber Kabelnutzern aus Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg benachteiligt“, so Michael Gundall, Fernsehexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Denn in Nordrhein-Westfalen und Hessen hebt der Kabelnetzbetreiber Unitymedia KabelBW die Verschlüsselung der werbefinanzierten Privatsender wie beispielsweise RTL, ProSieben, Sat.1, Kabeleins zumindest in digitaler Standardqualität auf. In Baden-Württemberg hingegen gab es noch nie eine solche Verschlüsselung. In den anderen 12 Bundesländern, darunter auch Rheinland-Pfalz, bleibt die Verschlüsselung erhalten „Während Kabel-Deutschland Kunden aus Mainz-Hechtsheim die verschlüsselten Programme in vielen Fällen nur gegen Aufpreis sehen können, empfangen beispiels¬weise Unitymedia KabelBW-Kunden aus Mainz-Kastel ihr Kabelprogramm unver¬schlüs¬selt und ohne Zusatzkosten“, so Gundall. Dies ist in der Praxis kaum zu vermitteln und dürfte zu großem Unmut führen. Wer sich über diese Praktiken ärgert, hat durchaus Alternativen. Fernsehen kann man auch über Satellit, über das Internet per IPTV oder auch per digitalem Antennenfernsehen (DVB-T) empfangen. Über Satellit und Internet sind sehr viele Programme empfangbar, etliche sogar bereits in besserer, hochauflösender Qualität. Darunter sind auch 13 öffentlich-rechtliche Sender. Bei DVB-T ist das Programmangebot etwas eingeschränkter und derzeit nur in Standardqualität empfangbar. Wer Fragen hat, erreicht den Fernsehexperten der Verbraucherzentrale dienstags und donnerstags 10 bis 16 Uhr unter der Rufnummer 06131/2848888.
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