Der Opfer des Nationalsozialismus gedenken – Erinnern und mahnen: Veranstaltungsreihen in Speyer und Neustadt

Aus Anlass des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus stehen in Speyer im Rahmen einer Veranstaltungsreihe vom 28. Januar bis 6. Februar die Themen „Euthanasie“ und Psychiatrie in der Zeit des Nationalsozialismus im Mittelpunkt.

Die Katholische Erwachsenenbildung Diözese Speyer, die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz, die Deutsch-Israelische Gesellschaft und die Stadt Speyer laden zu den Veranstaltungen in die Heiliggeistkirche (Johannesstraße 6) ein. In Neustadt laden das Protestantische Dekanat, die Katholische Erwachsenenbildung, der Förderverein Gedenkstätte für NS-Opfer und die Stadt zu einer Gedenkfeier am Sonntag, 27. Januar, 11.30 Uhr, auf dem Neustadter Marktplatz ein.

Desweiteren gestaltet in Neustadt „Palatina Klassik e.V.“ unter der Leitung von Leo Krämer, Speyer, ein musikalisch-literarisches Gedenken am Sonntag, 27. Januar, um 18 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. Am 30. Januar, 19.30 Uhr, findet im Casimirianum (Ludwigstraße 1) eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages der „Machtergreifung“ statt. Titel: „Freudigen Herzens: Ja!“. Teilnehmer sind Akademiedirektor Christoph Picker, Archivdirektorin Gabriele Stüber und Kirchenpräsident i.R. Eberhard Cherdron. Eine Wanderausstellung „Ich bin so erzogen“ wird am 4. Februar, 11 Uhr, in der Stadtbücherei (Klemmhof) von Ruth Ratter vom Förderverein Gedenkstätte für NS-Opfer eröffnet und läuft bis 18. Februar zu den üblichen Öffnungszeiten.

Zum Auftakt der Reihe in Speyer findet am Montag, 28. Januar, um 18 Uhr eine öffentliche Gedenkstunde statt. Die Gestaltung übernehmen gemeinsam mit dem Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger Schüler Speyerer Schulen. „Die Machtergreifung – die Pfalz wird braun“ ist der Vortrag von Roland Paul, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern, am Donnerstag, 31. Januar, 19.30 Uhr, überschrieben. Der Referent geht besonders auf die historische Situation und die konkreten Entwicklungen in der Pfalz ein. „Im Schatten der Geschichte. Die Opfer der nationalsozialistischen ‚Euthanasie’-Aktion ‚T4’“ lautet der Titel des Vortrages von Maike Rotzoll vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg, am Dienstag, 5. Februar, 19.30 Uhr. Vom 29. Januar bis 6. Februar werden in der Heiliggeistkirche zudem drei Ausstellungen präsentiert: „NS-Psychiatrie in der Pfalz“, eine Ausstellung des Pfalzklinikums in Klingenmünster, „Krankenmord im Nationalsozialismus – Grafeneck 1940, Euthanasie-Verbrechen in Südwestdeutschland“, eine Ausstellung der Gedenkstätte Grafeneck e.V. und „Lebensunwert – zerstörte Leben“, eine Ausstellung des Bundes der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten.

Hinweis: Der Eintritt zu den Veranstaltungen und zu den Ausstellungen ist frei. Kontakt: Katholische Erwachsenenbildung, Telefon 06232/102-180, E-Mail:keb@bistum-speyer.de, sowie beim Protestantischen Dekanat Neustadt, Eberhard Dittus, Telefon 06321 / 398934, E-Mail: eberhard.dittus@evkirchepfalz.de.