Karlsruhe ist Doppelpreisträger im bundesweiten Fahrradklima-Test 2012 des ADFC

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Sieger in der Kategorie "Aufholer" , 3. Platz in der Kategorie "Spitzenreiter" – Karlsruhe ist im bundesweiten Fahrradklimatest 2012 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) heute in Berlin als einzige Stadt zum Doppelpreisträger geworden.

In der Spitzenreitergruppe folgt die Fächerstadt gleich auf Münster und Freiburg. An der bisher fünften Umfrage dieser Art seit 1988 hatten sich insgesamt rund 80.000 Radfahrerinnen und Radfahrer aus 332 Städten in den Gruppen Städte unter 100.000, bis 200.000 und über 200.000 Einwohnerinnen und Einwohner beteiligt. "Die beiden Auszeichnungen beweisen: Karlsruhe ist vom Hauptfeld in die Spitzengruppe der fahrradfreundlichen Städte in Deutschland gespurtet", freute sich Erste Bürgermeisterin Margret Mergen, die die Preise von Jan Mücke, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, und Ulrich Syberg, ADFC-Bundesvorsitzender, entgegennahm. "Das ist ein großartiges Ergebnis für Karlsruhe und belohnt unsere gemeinsamen Anstrengungen der vergangenen Jahre, das Fahrradklima in unserer Stadt nachhaltig zu verbessern", so Mergen.

Die Platzierung im ADFC-Test 2005 sei dabei ein "heilsamer Schock" gewesen für Karlsruhe, als der Stadt, in der das Fahrrad erfunden wurde, gestand die Erste Bürgermeisterin. Seitdem sei mit dem von Gemeinderat und Verwaltung erarbeiteten und verabschiedeten "20-Punkte-Programms zur Förderung des Radverkehrs in Karlsruhe" viel erreicht worden. Insgesamt sei der Radverkehrsanteil durch eine breite Palette von Maßnahmen – von Cityrouten über Schutzstreifen, eine wegweisende Beschilderung, die Erstwohnsitzkampagne für Studenten, Call a Bike bis zum Winterdienstplan mit digitaler Erfassung des Radnetzes – auf mittlerweile 25 Prozent gesteigert worden. "Auch in Zukunft werde man gemeinsam weiter daran arbeiten, die Mobilität in unserer Stadt auf moderne Räder zu stellen", sagte Mergen. Karlsruhe habe dazu beste Voraussetzungen, unterstrich die Erste Bürgermeisterin mit Verweis auf "die größte Carsharing-Community in Deutschland", das beispielgebende "E-Mobilitätszentrum" und unter anderem das KIT als "wissenschaftliches Schwergewicht auch beim Thema Mobilität".

ADFC-Bundesvorsitzender Syberg unterstrich in seiner Begrüßung, dass Radfahren zu einer "Massenbewegung" geworden ist, die von Politik, Planern und immer mehr Menschen ernst genommen werde. Die Zahlen sprächen eine eindeutige Sprache: In Deutschland gäbe es rund 32 Millionen Fahrräder und 30 Millionen Menschen, die sie als Verkehrsmittel benutzten. "Die Förderung hat sich gelohnt", lautet Sybergs Fazit.

Der Radverkehr stelle einen "wichtigen und wachsenden Anteil am Verkehrsaufkommen", betonte Jan Mücke vom Bundesverkehrsministerium. Ziel sei es, den Anteil von bundesweit gegenwärtig zehn Prozent auf 15 Prozent bis 2020 zu steigern. Professor Klaus Beckmann, Leiter des Deutschen Instituts für Urbanistik, identifizierte in den Veränderungen beim Mobilitätsverhalten der Menschen Chanen für eine neue "Mobilitätskultur". Das Ziel für die Städte definierte er als "postfossile Mobilität".