„Universität der Großregion“

(v.l.n.r.): Bernard Rentier (Rektor der Universität Lüttich), Michael Jäcḱel (Präsident der Universität Trier), Burkard Hillebrands (Vizepräsident für Forschung und Technologie der TU Kaiserslautern), Rolf Tarrach (Rektor der Universität

Seit 2008 arbeiten die Universitäten in Lothringen, Luxemburg, Lüttich, Trier, Kaiserslautern und Saarbrücken in dem Projekt „Universität der Großregion“ daran, grenzüberschreitendes Studieren und Forschen zu vereinfachen.

Mitte April läuft das Interreg-Projekt aus. Mit dem neuen, dauerhaften Universitätsverbund wird die Universität der Großregion zum ersten grenzüberschreitenden Hochschulverbund, an dem vier europäische Länder beteiligt sind.

In den kommenden Jahren wollen die beteiligten Universitäten vor allem solche Projekte initiieren, die ein besonders großes Potenzial für die Partneruniversitäten und die Regionalentwicklung haben. Ausgewählt wurden zunächst die Materialwissenschaften, die Biomedizin und Grenzraum-Studien. Diese Auswahl folgt den Empfehlungen der European University Association, die das Projekt kürzlich evaluiert hatte.

Die neue gemeinsame Geschäftsstelle der Universität der Großregion wird in der Villa Europa in Saarbrücken eingerichtet. Darauf einigten sich die Universitätspräsidenten und Rektoren der sechs Hochschulen aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Belgien, die am Freitag zur Abschlusskonferenz des Projektes „Universität der Großregion“ in Luxemburg zusammengekommen waren.

Fast viereinhalb Jahre lang war das Projekt von der Europäischen Union gefördert worden. Sein Ziel, ohne bürokratische Hürden grenzüberschreitend studieren und forschen zu können, wurde dabei Stück für Stück ausgebaut. Nun wurde die Kooperation der Universitäten in einen neuen, dauerhaften Universitätsverbund überführt.

Die Einrichtung einer gemeinsam finanzierten Geschäftsstelle ist zentraler Punkt einer Kooperationsvereinbarung, welche die Universitätspräsidenten und Rektoren der beteiligten Universitäten bereits im Vorfeld der Konferenz unterzeichnet hatten. Ihre Arbeit soll die Geschäftsstelle ab Mitte April aufnehmen. Die Stellen des Direktors und des Koordinators werden in Kürze ausgeschrieben. Darüber hinaus wird es an jeder Hochschule als „lokale Schnittstelle“ mindestens einen Referenten geben, der für die enge Zusammenarbeit zuständig ist.

„Durch die Schaffung eines nachhaltigen, grenzüberschreitenden Universitätsverbundes UniGR wird sich die Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Großregion noch weiter intensivieren. Davon profitieren wir alle: Wir nutzen die entstehenden Synergien und können dabei gleichzeitig in einem europaweit sichtbaren Netzwerk unsere eigenen Vorzüge präsentieren und damit die Attraktivität des eigenen Standortes steigern!“, freut sich Vizepräsident für Forschung und Technologie Burkard Hillebrands, der die TU Kaiserslautern bei der Abschlusskonferenz vertreten hat.

Hintergrund:

Wer sich heute als Studentin oder Student an einer der Partneruniversitäten einschreibt, kann von den anderen kostenlos profitieren: Dank des UniGR-Studierendenstatus kann man jenseits der Ländergrenzen Lehrveranstaltungen besuchen, Prüfungen ablegen, Bücher ausleihen und in den Mensen zu Studentenpreisen essen.

Über die Studienangebote der einzelnen Universitäten informiert eine gemeinsame Datenbank auf den Webseiten der Universität der Großregion. Auch Wissenschaftler und Nachwuchsforscher nutzen die Chance zu grenzüberschreitende Kooperation. So entstanden in der Großregion bisher insgesamt 22 Pilotprojekte, die rund 500 Akteure in Forschung und Lehre vernetzt haben. Ferner verschafft eine Datenbank einen Überblick über Forschungsgroßgeräte, um deren gemeinsame Nutzung zu ermöglichen.