Offener Brief von Oberbürgermeister Hansjörg Eger an Anette Blumenschein

Offener Brief von Oberbürgermeister Hansjörg Eger an die Vorsitzende der Brezelkracher, Anette Blumenschein.

Sehr geehrte Frau Blumenschein,

hinsichtlich der gegenwärtig geführten öffentlichen Diskussion über den Nachtumzug der Guggenmusiker  kann ich Ihnen mitteilen, dass wir das ehrenamtliche Engagement  Ihres Vereins für diese Veranstaltung schätzen und deshalb den Nachtumzug in den letzten vier Jahren personell, finanziell,  in der Verkehrs- und Parklogistik und bei der Müllentsorgung in erheblichem Maße unterstützt haben. Dies haben wir gerne getan, weil mir sehr wohl bewusst ist, welcher organisatorische Aufwand für Ihren Verein mit einem Großereignis dieser Art verbunden ist.

Die Veranstaltung hat aber mit rund 20.000 Besuchern eine Größenordnung erreicht, die ursprünglich wahrscheinlich auch seitens des Vereins nicht geplant war und mittlerweile eine ganze Reihe organisatorischer, logistischer und finanzieller Fragen aufwirft.

In der letzten Stadtratssitzung habe ich davon gesprochen, dass die Stadtverwaltung für Sicherheit, Ordnung, Müllentsorgung und andere Leistungen des Baubetriebshofs in diesem Jahr 25.000 Euro an Personal- und Sachkosten für die Durchführung des Nachtumzuges aufgewendet hat. Mehr Müll als in den Vorjahren hat zu Kostensteigerungen geführt. Auch hinsichtlich der sanitären Anlagen hat es in diesem Jahr erhebliche Defizite gegeben, wie auch bei der Zugorganisation und damit verbunden der Dauer der Veranstaltung.

Vorsitzende anderer Vereine sowie kulturelle, sportliche und soziale Initiativen in der Stadt fragen mich bei solchen Kosten mit Recht, warum die Stadt für eine Vereinsveranstaltung der Brezelkracher Leistungen in dieser Größenordnung erbringt? 

Um alle offenen Fragen hinsichtlich des Nachtumzuges zu erörtern, habe ich unmittelbar nach der Veranstaltung im Januar einen Gesprächstermin mit Ihnen vereinbart, der in der nächsten Woche stattfinden wird.

In diesem Kontext ist es wenig hilfreich, wenn Sie über die Medien und die Sozialen Netzwerke eine Leserbriefkampagne gegen die Stadtverwaltung initiieren, die mit  unsachlichen und gelegentlich auch diffamierenden Beiträgen die Diskussion anheizt.

Ich wäre Ihnen deshalb sehr verbunden, wenn wir den anstehenden Gesprächstermin dazu nutzen könnten, zum sachlichen Austausch zurückzukehren und in Ruhe und mit fundierten  Argumenten alle offenen Fragen zu klären.

Mit freundlichen Grüßen

Hansjörg Eger