Landrat Brechtel und Beiratsvorsitzender erörtern Ergebnisse vor Ort – Ingesamt zufriedene Kunden

img-117893-IMG_20130220_182052.jpg

Die Ergebnisse der „Umfrage zur Kundenzufriedenheit in der Germersheimer Ausländerbehörde“, die der Beirat für Migration und Integration durchgeführt hat, liegen jetzt vor. Die darin aufgeführten Punkte haben Landrat Dr. Fritz Brechtel und der Beirats-Vorsitzende, Ziya Yüksel, Mitte Februar vor Ort in der Ausländerbehörde in Germersheim erörtert.

„Ich bin dankbar für jede Form von konstruktiver Kritik. Deshalb war es wichtig, die Umfrageergebnisse des Beirats für Migration und Integration Punkt für Punkt durchzugehen“, sagte Landrat Brechtel, „Allerdings hat sich vieles allein durch den Umzug der Behörde in die 17er-Straße verbessert, einige Ergebnisse haben sich automatisch erledigt.“

140 Personen hatte der Beirat befragt, als die Ausländerbehörde der Kreisverwaltung Germersheim noch im Sparkassengebäude im Germersheim untergebracht war. Mit dem Umzug hat sich die räumliche Situation deutlich verbessert. Daher spielen beispielsweise die kritisierte Ausstattung des Wartebereichs oder Störungen während eines Gesprächs nicht mehr die Rolle.
Saßen die Mitarbeiter früher in einem Großraumbüro, sind die Büros heute in der Regel nur noch mit zwei Mitarbeitern besetzt. „Das bringt natürlich deutlich weniger Störungen durch andere Gespräche und Personen mit sich“, erklärt die Leitende Staatliche Beamtin, Tanja Koch. Sie ergänzt außerdem: „Inzwischen wurden auch die internen Abläufe optimiert, sodass inzwischen Termine vergeben werden können und sich Wartezeiten reduzieren. Allerdings kommen viele Kunden nach wie vor ohne Terminabsprache. Hier lässt sich eine Wartezeit nicht vermeiden.“

Weitere Kritikpunkte waren die Verständlichkeit von Auskünften (15 von 140 Befragten), die Gesamtbearbeitungszeit (34 Befragte) und das Auftreten der Mitarbeiter (26 Personen). Haben Kunden Schwierigkeiten mit dem Amtsdeutsch, „versuchen wir gerne, Unverständliches zu erklären“, betont Tanja Koch, „In vielen Fällen hapert es aber an Deutschkenntnissen. Wir weisen auch stets darauf hin, dass gerne eine weitere Person zur sprachlichen Unterstützung hinzugezogen werden kann.“
Wenig Handhabe sieht die Kreisverwaltung bei der Kritik an der Höhe von Gebühren und den Bearbeitungszeiten. „Da sind wir zum einen an gesetzliche Vorgaben gebunden, zum anderen haben Mitarbeiter keine Einflussmöglichkeit auf die Bearbeitungszeit, z. B. beim Erstellen des elektronischen Aufenthaltstitel“, so Koch.

„Insgesamt war der Gesamteindruck der Befragten `zufrieden´ bis `sehr zufrieden´. Das sehe ich grundsätzlich als Bestätigung dafür, dass die Arbeitsweise der Ausländerbehörde stimmt. Und tatsächlich würden die Ergebnisse unter den heutigen Gegebenheiten bestimmt noch besser ausfallen. Aber natürlich nehmen wir Anregungen jederzeit gerne auf“, so Landrat Dr. Brechtel abschließend.

Landrat Brechtel und der Vorsitzende des Beirates für Migration und Integration, Ziya Yüksel, gratulieren den MitarbeiterInnen sowie Führungskräften der Ausländerbehörde zu diesem guten Ergebnis. „Sie stellen sich täglich der Herausforderung, Bundesrechte gegenüber einem Kundenkreis von über 100 Nationalitäten auszuüben. Die Kommunikation mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und vielfältiger Wertevorstellung birgt in diesem Kontext ein Spannungsfeld an sich“, so Yüksel. In dem Zusammenhang begrüße der Beirat das Projekt mit der Johannes Gutenberg-Universität zur Förderung der interkulturellen Kompetenz in der Kreisverwaltung. Der Beirat habe dies bereits in seiner Empfehlung aufgeführt, freue sich auf die Weiterentwicklung und stehe gerne weiter beratend zur Seite.

Bei seinen Empfehlungen an die Behörde weist Ziya Yüksel auf die besondere integrationspolitische Bedeutung der Ausländerbehörde hin: „Die Ausländerbehörde ist die zentrale Behörde für AusländerInnen und erreicht jeden Zuwanderer. Somit gibt es Chancen und Potenziale, z. B. für die Verbesserung der Willkommenskultur. Aber auch bei der Organisation der Zuwanderung und bei der Gewinnung von Fachkräften wird die Behörde auf Grund des demographischen Wandels ein immer wichtiger werdender Standort- und Wirtschaftsfaktor.“ Die Ausländerbehörde sei die Visitenkarte der Region.

„Besonders wichtig war es mir, eine gemeinsame Plattform zu erarbeiten, die auf gegenseitiges Vertrauen basiert und den Beginn eines nachhaltigen Dialogs zwischen Ausländerbehörde und Beirat bildet. Integration ist ein stetiger Prozess, der sich entwickelt und auf beiderseitige Bereitschaft angewiesen ist“, sagt der Beiratsvorsitzende. Der Beirat habe mit dieser Umfrage bewiesen, dass er neben seiner beratenden Funktion auch aktiv zur Brückenbildung und Verbesserung des gleichberechtigten Zusammenlebens beitrage. Durch den enormen ehrenamtlichen Einsatz des Beirates würden wichtige Erkenntnisse gewonnen, die zu einer noch besseren Kundenzufriedenheit beitrügen.