
Ein berühmter Zeitgenosse nagelte einst seine Thesen an das Kirchentor. In Lorsch hingegen macht man so was (mittels Reißzwecken!) mit Gedichten.
Es war einer der Überraschungserfolge 2012: Die Aktion „Poesie fürs Hoftor“, die das KULTour-Amt rund um das Bienen- und Dichterfest ins Leben gerufen hatte. Worum handelte es sich dabei? – Das KULTour-Amt lud die Bevölkerung dazu ein, Gedichte zum Thema Frühling einzusenden. Aus der Vielzahl der eingesandten Gedichte suchte man dann eine Anzahl der schönsten aus, machte daraus große Poster und hängte diese Gedichte – versehen mit dem Namen der einsendenden Personen und deren Alter – an etwa fünfzig Hoftore im Stadtraum.
Überall Poesie?
Es war überraschend gewesen, wie viele Leute dem Aufruf zum Gedichte-Einsenden gefolgt waren. Doch noch überraschender war was passierte, als diese an den Hoftoren hingen: „Die Leute kamen ins KULTour-Amt und wollten wissen, wo überall noch Gedichte hingen, um sie ja alle lesen zu können“, berichten die Mitarbeiterinnen der städtischen Stabsstelle. Überall sah man Leute in der Stadt stehen bleiben, die sich gegenseitig die Gedichte zeigten oder gar vorlasen. „Sie wollten Pläne, auf denen die Hoftore eingezeichnet wären, um alle Gedichte zu finden“, erinnert man sich noch gut an die große Nachfrage. „Viele haben gefragt, ob wir das 2013 wieder machen.“
Diesmal geht’s um Liebe!
Die Antwort des KULTour-Amtes: Ja, das wird 2013 wieder gemacht! Bis zum 8. April bittet man deshalb darum, wieder Lieblings-Gedichte einzureichen. Dieses Mal zum Thema Liebe. Besonders gefragt sind wieder die Kinder und Jugendlichen. Denn „lieb haben“ kann man ja beispielsweise auch sein Kuscheltier, seine Katze, seine Freunde, seine Oma etc. Egal ob von Goethe oder von Ringelnatz, von Eichendorff, von Kästner oder gar ein selbst geschriebenes Liebes-Gedicht: das KULTour-Amt freut sich über die neuerlichen Einsendungen von Gedichte-begeisterten Bürgerinnen und Bürger. Und dieses Mal wird es auch ein „Plänchen“ geben, damit der Gedichte-Tourismus so richtig in Schwung kommt.
Wer will Stundengedichte lesen?
Man kann die Lieblings-Liebes-Gedichte per Mail, per Fax oder per Post schicken. Zudem kann man sich melden, wenn man sein Gedicht zum Thema – und gerne auch noch eins oder zwei mehr – wieder am diesjährigen Bienen- und Dichterfest am Frühlingsmarkt (11./12.Mai) selbst vortragen möchte. Denn beim zweiten Bienen- und Dichterfest wird es auch wieder Stundengedichte geben: Zu jeder vollen Stunde werden am Stephan Jäger-Pavillon wieder für etwa fünf Minuten Gedichte rezitiert werden. Schließlich können sich auch diejenigen melden, die vier Wochen lang (vom 22. April bis zum 20. Mai) ein Gedicht am Hoftor aufgehängt haben wollen. Für alle Möglichkeiten, sich an der Aktion zu beteiligen, bitte mit dem Lorscher KULTour-Amt Kontakt aufnehmen.
Info-Kasten:
Die Gedichte zum Thema Liebe für die Aktion „Poesie am Hoftor“ senden Sie bitte bis spätestens 8. April an das KULTour-Amt (Fax 0 62 51/59 67-5 55, E-Mail KULTour@lorsch.de, Stiftstraße 1.
Wer eines der Gedichte vier Wochen lang an seinem Hoftor hängen haben möchte und wer am Bienen- und Dichterfest sein Lieblingsgedicht vorlesen möchte, möge sich bitte ab sofort ebenfalls im KULTour-Amt melden.