Gott suchen und Brücken bauen – Neuen Pfarrerinnen und Pfarrern Ernennungsurkunden verliehen

Foto (von links): Gottfried Müller, Daniela Nelson, Astrid Grob, Ksymena Humbert, Thorsten Grasse, Petra Dell, Kirchenpräsident Christian Schad. (lk)

Als Brückenbauer zu Menschen, die der Kirche kritisch oder distanziert gegenüberstehen, hat Kirchenpräsident Christian Schad die neuen Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelischen Kirche der Pfalz bezeichnet. Bei der Verleihung der Ernennungsurkunden im Landeskirchenrat in Speyer forderte Schad die neuen Kollegen auf, nicht nur die Kerngemeinde, sondern auch die Distanzierten und Ausgetretenen im Blick zu behalten. Nach dem zweiten theologischen Examen treten vier Pfarrerinnen ihren Dienst in der Landeskirche an, ein Theologe geht als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Mainz.

Der Kirchenpräsident forderte dazu auf, „Verständigungsprozesse zwischen Menschen verschiedener Lebensstile und unterschiedlicher Glaubenserfahrung zu initiieren“. Die Stärke der Volkskirche liege darin, die Individualisierung der Lebens- und Frömmigkeitsformen in sich aufzunehmen und miteinander zu verknüpfen. „Vielfalt ist unsere Stärke“, betonte Schad.

Dabei befinde sich die Kirche in einer Spagatsituation. Einerseits verstehe sich die Weitergabe des christlichen Erbes nicht mehr von selbst. „Wo aber vorausgesetzte Orientierungsmuster und Normen weggebrochen sind, entsteht zugleich eine neue Suche nach Sinn und Vergewisserung“, sagte Schad. Die Aufgabe der Pfarrer bestehe darin, die biblisch-christliche Tradition „neu zu vergegenwärtigen und die Lebensdienlichkeit des Evangeliums zu vermitteln“.

Auch in ihrem nun neuen Amt sollen die Pfarrerinnen Gottsucher und Theologen bleiben. „Die Einkehr in die Texte des Alten und Neuen Testaments ist die Basis theologischer Existenz – und das Gebet um Gottes Geist unsere Kraftquelle, sagte Schad. Gemeinsam mit dem Personaldezernenten der Landeskirche, Oberkirchenrat Gottfried Müller, machte der Kirchenpräsident „Mut zur Teamarbeit mit Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen in der Kirche“.

Bis zur Übernahme in den landeskirchlichen Dienst absolvieren die Theologen ein mindestens zehnsemestriges Studium an einer der theologischen Fakultäten und Fachbereiche staatlicher Universitäten. Nach dem ersten theologischen Examen folgt in einer zweiten Ausbildungsphase das Vikariat. In ihm erwerben die Vikare grundlegende Kompetenzen in den Bereichen Gottesdienst, Bildung, Seelsorge und Gemeindeleitung. In der Evangelischen Kirche der Pfalz dauert das Vikariat zweieinhalb Jahre.

Zum 1. März treten folgende Pfarrerinnen ihren Dienst in der Landeskirche an: Petra Dell (Vertretung Karolinen-Gymnasium Frankenthal), Astrid Grob (Dienstleistung im Kirchenbezirk Rockenhausen), Ksymena Humbert (Vertretung Berufsbildende Schule Neustadt) und Daniela Nelson (Dienstleistung im Kirchenbezirk Germersheim). Thorsten Grasse geht als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die evangelisch-theologische Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.