Weltfrauentag: Ministerpräsidentin erhält Strauß fair gehandelter Rosen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Geschäftsführer des Vereins TransFair, Dieter Overath

Über einen Strauß fair gehandelter Rosen überreicht vom Geschäftsführer des Vereins TransFair, Dieter Overath, durfte sich heute Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Mainz freuen.

„Die Rose gehört zum Weltfrauentag, seit Frauen bei einem Streik Brot und Rosen forderten“, sagte Malu Dreyer. Die Rose stehe als Symbol für die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen in aller Welt. „Viele Blumen werden in Afrika, Asien und Lateinamerika unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert. Wir sollten daher beim Weltfrauentag und auch sonst Blumen mit Fairtrade-Siegel oder aus regionalem Anbau verschenken. Sehr gerne nehme ich daher diese Fairtrade-Rosen entgegen, die insbesondere auf die Notwendigkeit der Stärkung der Rechte von Frauen aufmerksam machen, die als Blumenpflückerinnen in Ostafrika und Lateinamerika arbeiten“, so die Ministerpräsidentin.

Der Geschäftsführer des Vereins TransFair, Dieter Overath, betonte: „Fairtrade wirkt! Ein Großteil der Rosen stammt aus Kenia. Auf den Fairtrade-Blumenfarmen vor Ort habe ich im letzten Jahr selbst die Situation der Arbeiterinnen erlebt. Viele der Frauen sind alleinerziehend und tragen die Verantwortung für alles – Geld, Erziehung, Haushalt, Gesundheit. Fairtrade gibt diesen Frauen Sicherheit. Über 80 Prozent der Beschäftigten auf zertifizierten Blumenfarmen haben einen festen Arbeitsvertrag, auf konventionellen Farmen ist das eher die Ausnahme.“

Die Ministerpräsidentin unterstrich die Bedeutung der Fairtrade-Bewegung und damit des Engagements von Vereinen wie TransFair. „Standards des fairen Handels bedeuten Mindestlöhne, sichere soziale Grundrechte, Freiheit zum Beitritt zu einer Gewerkschaft, Verbot von ausbeutender Kinderarbeit, Gesundheitsschutz, aber auch Schutz der Umwelt“, so Malu Dreyer. Aus einer Fairtrade-Prämie werden beispielsweise bessere Bedingungen auf Rosenfarmen, aber auch Projekte finanziert, die die Lebensbedingungen der Menschen konkret verbessern. Dazu gehören beispielsweise die Anschaffung von Moskitonetzen, Trinkwasserfiltern und Fahrrädern, der Bau von Kindertagesstätten oder Kantinen und die Unterstützung von Schulen, Weiterbildungsprojekten und Krankenhäusern.

Die Ministerpräsidentin wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich die Landesregierung bereits 2010 zum Ziel gesetzt habe, bei öffentlichen Ausschreibungen verstärkt auf die Einhaltung der Normen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hinzuwirken sowie verstärkt fair gehandelte Produkte einzukaufen. Die rot-grüne Landesregierung habe darüber hinaus in ihrem Koalitionsvertrag, neben dem Ausschluss von ausbeuterischer Kinderarbeit, die bestmögliche Beachtung aller Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation als Ziel definiert. Demnach soll bei öffentlichen Vergaben und Beschaffungen verstärkt auf die Einhaltung der Mindeststandards wie Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen, keine Zwangsarbeit sowie des Diskriminierungsverbots hingewirkt werden.

1992 startete der gemeinnützige Verein TransFair seine Arbeit mit dem Ziel, benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu fördern und durch den Fairen Handel ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Als unabhängige Initiative handelt TransFair nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte auf der Grundlage von Lizenzverträgen. TransFair ist Mitglied des weltweiten Dachverbands der nationalen Fairtrade-Siegel-Initiativen Fairtrade International e. V. (FLO). Rund 30 Mitarbeiter arbeiten im Kölner TransFair-Büro an der Verwirklichung der Fairhandels-Ziele.